FIRMAMENT (LEIPZIG) - For Centuries Alive
Mehr über Firmament (LEIPZIG)
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 19.09.2025
- Solarion's Wake
- Pulsar
- A Legend Of The Fall
- Swear By The Moon
- An Anthem For The Spotless Mind
- Brother Of Sleep
- Starbeast
- Into The Realm Of Distant Wonders
- The Empress And The Foundling
Der Rezensent erwartet ein sehr gutes, die Band aber liefert ein fantastisches Album!
Als die Leipziger Heavy Rocker von FIRMAMENT im März 2023 mit "We Don’t Rise, We Just Fall" debütierten, war schon abzusehen, dass eine Menge Potenzial in ihnen steckt. Auf der Split-EP "Gathered Under Open Skies" mit MIDNIGHT PREY konnte bereits der neue Sänger Marco Herrmann sein Talent unter Beweis stellen. Auf besagter EP ist der herausragende Song 'Lord Of The Night Sky' verewigt, der FIRMAMENT bereits in anderen qualitativen Sphären musizieren lässt. Dass das Quintett zu ganz Großem in der Lage ist, war also klar. Es scheint aber, als hätten sich die Leipziger vorgenommen, fortan nur noch auf diesem schwindelerregenden Niveau zu komponieren und zu performen. Ich musste lange mein Gedächtnis durchforsten, wann mich zuletzt eine deutsche Band so begeistert hat wie FIRMAMENT auf "For Centuries Alive". In die Erinnerung hat sich ein Album eingebrannt, das infrage kommt, und das ist "Art In Motion" von SECRECY aus dem Jahr 1990. Anderes Genre, schon klar, aber es geht schlicht und ergreifend um die Emotionen, die vergleichbar sind.
Gleich nach dem stimmungsvollen Intro 'Solarion’s Wake' folgt mit 'Pulsar' bereits der erste Hammer, bei dem FIRMAMENT in den Kategorien Epik und Dramatik brilliert. Die Strophe, die Zwillingsgitarren-Überleitungen und dann dieser Wahnsinnsrefrain, heroisch dargeboten von Marco Herrmann, machen einen Zehn-Punkte-Song aus. Auch die folgenden Stücke bieten so unglaublich viele wunderschöne Melodien, dass es eine wahre Freude ist. Manchmal denkt man (fast) an eine filigranere Version der frühen Phase von MANOWAR. Es fällt schwer, weitere Highlights herauszugreifen, da es nicht einmal die Spur eines mittelmäßigen Songs gibt und man eigentlich nur von Hits sprechen kann. 'An Anthem For The Spotless Mind' muss aber unbedingt noch als Anspieltipp genannt werden. Mit der ersten Gitarrensequenz im Stil der SISTERS OF MERCY foppen uns die Leipziger gehörig, denn mit Gothic Rock hat der Song denkbar wenig zu tun. Der Refrain allein hat das Zeug, 'An Anthem For The Spotless Mind' zum Song des Jahres zu befördern.
"For Centuries Alive" hat Gänsehaut-Momente en masse zu bieten. Nicht ohne Grund lief die Scheibe vor der Niederschrift dieser Rezension mindestens dreißig Mal, was allein schon rekordverdächtig ist. Das leicht Kauzige der vorangehenden Veröffentlichungen hat sich übrigens bis auf ganz geringe Spuren nahezu verflüchtigt. Im Schmelzofen des Prozesses von Songwriting und Aufnahme bleibt pures Gold übrig!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens