FANOE - Full Speed Ahead
Mehr über Fanoe
- Genre:
- Electro Rock / Industrial
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Thexoomo/Broken Silence
- Release:
- 09.07.2010
- Overture
- Only You
- Narcotica
- Full Speed Ahead
- All For Nothing
- Fuck You
- Come Togehter
- Falling
- Fire
- Pig Inside
- Wild Card
- Dive
- Grace
Vielseitige Musikmischung, der es ein wenig an Begeisterungspotenzial mangelt.
FANOE, das ist kein toll ausgedachter Phantasiename, sondern einfach der Nachname von Bandchef Klaus Fanoe, der Däne ist. Trotzdem haben wir es mit einer schweizerischen Combo zu tun, die es in der Form schon seit 2005 gibt. Musikalisch bewegt sich das Quartett in sehr vielen Genres, die mal mehr mal weniger bunt zusammengewürfelt werden.
Hier und da gibt es Wave- oder Punkanleihen. Dazu bestimmt ein rockig-elektronischer Grundtenor das Geschehen, der größtenteils mit der Schnittmenge von MARILYN MANSON und NINE INCH NAILS übereinstimmt. Damit wird es schier unmöglich einen konkreten Bandsound zu definieren. Das kann von Nachteil sein, doch dafür ist das Album sehr abwechslungsreich geworden. Nur der fast durchweg verzerrte Gesang nervt mit der Zeit ein wenig. Gerade den nicht so harten Nummern hätte ein normaler Gesang besser zu Gesicht gestanden.
Gestartet wird mit 'Overture', das musikalisch auf einen ganz anderen Sound hinweist. Das klingt eher nach einem Epos, was nun folgt. Doch wie so oft trügt der Schein und mit Punk-Anleihen kommt 'Only You' rockig und flott daher. Hier hätte beispielsweise der klare Gesang besser gepasst. Die vordergründig punkigen Züge werden nicht weiterverfolgt und 'Narcotica' oder 'Full Speed Ahead' sind wesentlich elektronischer angehaucht.
Die Industrial-Keule hämmert bei 'Fuck You' recht heftig. In typischer NIN-Manier wird 'Come Together' der BEATLES verwurstet, was gar nicht mal schlecht klingt. Die MANSON-Anleihen finden sich unter anderem bei 'Falling'. Hier spürt man auch gut, dass es nicht unbedingt immer schnell zur Sache gehen muss, um zu punkten.
Doch das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht jeder Song wirklich begeistert und nachhaltig hängenbleibt. Vielleicht wäre die Verwendung nicht so vieler Richtungen günstiger gewesen. 'Dive' mit seinem eingängigen Gitarrensound schafft das noch am Besten und solche Stücke vermisse ich ansonsten ein wenig auf der Platte.
Zum Abschluss werden ruhige Töne angestimmt. 'Grace' präsentiert sich mit klarem Gesang und die Gitarren erinnern ein bisschen an THE CURE. Der ruhige Gesang klingt sehr gut und wie bereits erwähnt, hätte dieser verstärkte Einsatz die ganze Sache noch ein wenig aufgelockert.
Alles in allem ist das Album solide, schweizerische Wertarbeit. Es rockt gut und sorgt für Kurzweil beim Hören. Ob man danach unbedingt die einzelnen Stücke direkt mit der Band in Verbindung bringt, ist jedoch fraglich. Kurz gesagt: Es hapert einfach am Widererkennungswert. Ansonsten gibt es keine bösen Überraschungen, aber eben auch keine wirklichen Überflieger.
Anspieltipps: Only You, Fuck You, Dive, Grace
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Swen Reuter