ENTER SHIKARI - Live At Wembley
Mehr über Enter Shikari
- Genre:
- Alternative / Metalcore
- Label:
- So Recordings
- Release:
- 11.07.2025
- System / Meltdown
- Live Outside
- Giant Pacific Octopus (I Don't Know You Anymore)
- Anaesthetist (+ Reso Remix Outro)
- Torn Apart
- Jailbreak
- Bloodshot
- Sssnakepit
- Goldfish ~ / The Jester
- Losing My Grip
- The Pressure's On
- Juggernauts
- Gap In The Fence
- The Sights
- Enter Shikari / Mothership / Solidarity
- It Hurts
- Satellites **
- { The Dreamer's Hotel }
- Sorry, You're Not A Winner
- A Kiss For The Whole World x
Rundum gelungene Live-Scheibe der Genre-Grenzgänger.
Gute zwei Jahre sind nun vergangen, seit ich an dieser Stelle hier sehr begeistert vom noch immer aktuellen ENTER SHIKARI-Album "A Kiss For The Whole World" berichtet habe. Nun legt die britische Band, die sich inzwischen eigentlich jeder Genrebezeichung entzieht und munter zwischen Pop, Alternative, Metalcore und Trancecore ihren eigenen Sound gefunden hat, mit "Live At Wembley" ein Livealbum zur Tour des gerade genannten Langspielers nach, das uns insgesamt 20 Tracks präsentiert. Wie der Titel erahnen lässt, wurde hierfür das Konzert in der Londoner OVO Wembley Arena am 17. Februar 2024 mitgeschnitten.
Los geht es allerdings erst einmal mit einem kleinen Blick in die Vergangenheit, denn die gesprochene Eröffnung 'System' und das folgende 'Meltdown' stammen vom 2012er Langdreher "A Flash Flood Of Colour", bevor uns das ansteckend-poppige 'Live Outside' ins Jahr 2017 und zum Album "The Spark" befördert. Die hymnische Nummer, bei der man auch sofort hört, dass die Briten das Publikum in der Wembley Arena schnell im Griff haben, zeigt dabei einmal wieder perfekt, wie wohltuend anders ENTER SHIKARI klingt. Elektronische Strophen, tanzbare Beats und ein Refrain, der so auch von einer der diversen britischen Indiebands stammen könnte, runden einen starken Einstand für dieses Livealbum ab. Auch im weiteren Verlauf beschränkt sich der Vierer bei der Auswahl der Tracks nicht nur auf das aktuelle Album "A Kiss For The Whole World", auch wenn der Silberling mit sechs Tracks die meisten Songs stellt, sondern gibt einen durchaus ausgewogenen Blick auf die gesamte Diskografie, was "Live At Wembley" dann eigentlich zu einem Best-Of mit Live-Atmosphäre macht.
Wirklich beeindruckend ist dabei, wie viele Hits und Kracher die Band aus St Albans inzwischen geschrieben hat. Egal, ob es dabei um tanzbare Tracks wie 'Gap In The Fence' geht, uns eine eindringliche Ballade wie 'Juggernauts' unter die Haut geht oder 'Sssnakepit' mit Metalcore-Vibes ordentlich auf die Zwölf haut. Eines haben eigentlich alle Songs dieses Livealbums gemeinsam: Sie gehen direkt ins Gedächtnis und servieren Ohrwürmer, die man so schnell nicht vergisst. Auch klanglich wird das Material in schönes Licht gerückt, wobei ich vor allem lobend erwähnen möchte, dass hier hörbar wenig im Studio nachgebessert wurde. Gerade bei einer elektronisch veranlagten Band wie ENTER SHIKARI hatte ich Sorge, das Konzert-Feeling könnte von sterilem Sound beerdigt werden, doch genau das Gegenteil ist der Fall. "Live At Wembley" klingt unheimlich lebendig, kantig und hat auch genügend Publikumsreaktionen im Klangbild untergebracht, sodass man sich auf der heimischen Couch direkt in der Mitte der Arena wähnen kann.
So darf ich allen Fans von ENTER SHIKRARI eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen, denn viel besser als auf "Live At Wembley" kann man ein Konzert eigentlich nicht aufbereiten. Auch wenn ihr bisher noch keine Berührungspunkte mit den Briten hattet, bietet euch der Silberling einen perfekten Einstieg in das Schaffen der Band. Nur nicht vergessen: Die musikalischen Scheuklappen muss man zuhause lassen, um sich so richtig auf den Sound des Vierers einzulassen!
- Redakteur:
- Tobias Dahs