EMMURE - Goodbye To The Gallows
Mehr über Emmure
- Genre:
- DeathEmoHardSludge
- Label:
- Victory Records / Gordeon Music
- Release:
- 23.03.2007
- A Ticket For The Paralyzer
- 10 Signs You Should Leave
- When Keeping It Real Goes Wrong
- Rusted Over Wet Dreams
- You Got A Henna Tattoo That Said Forever
- Travis Bickle
- Sleeping Princess In Devil's Castle
- The Key To Keeping The Show Fresh Is ... I'm Dead
- It's Not Just A Party, It's A Funeral
- When Everything Goes Wrong Take The Easy Way Out
Eieiei. EMMURE. Junge Barden mit massig Pulver auf der Bürste. Überall wird die internetgestützte Zusammenkunft der fünf Jungens aus den USA erwähnt, so auch hier. Jaja, das Medium nimmt einem bis auf das Einspielen gemeinsamer Liedeinheiten eigentlich fast alles ab. Früher waren dies Kennenlerneinheiten die Unis oder Highschools, heute Blogs und Foren. Na und?
EMMURE mögen herkommen, wo sie wollen, das, was sie gemeinsam auf "Goodbye To The Gallows" und garantiert auch live präsentieren, ist auf neuestem bösmusikalischem Erkenntnisstand und vor allem eine oberdicke Stulle. Der Ritt durch die einzelnen Institutionen beginnt: Emo-Elemente lockern den Wutschlamm auf, der durch das Organ des Fronthalses zu einem dichtgewobenen Hindernis wird. Zäh und in Grindcorermanier keifen weitere Stimmen über einem dicken Riffing, was in eingängigsten Momenten an SEVENDUSTs Böllern erinnert. Schwarzmetallen blitzt die ein oder weitere Saite auf, elektronische Verstärkung und Spielereien, doppelt so schnelle Einschübe polieren altes Toteneisen in ein modernes Soundgewand. Gerade besucht man im Gedanken seinen Plattenschrank, um sich Parallelen zu beweisen, da zieht der wildernde Trupp schon weiter, stampft durch den Straight-Edge-Dschungel und zerrt wie zum Beweis der Spielfreude eine halbe Minute weiter auch noch Chino Moreno und seine Tiefton-Crew DEFTONES aus dem Gebüsch. Doomig geht's dann in den Kohlenstaub, aus dem dann genüsslich die EYEHATEGOD-Platten gepuhlt werden. Insgesamt ein explosives Gemisch.
Diese körnige Fermentierung weist die Offenheit für jedwede härtere Musikart auf, ohne peinlich und nebeneinander herlaufend zu wirken. Das alles wird auf einem langsamen Basswall aufgeschichtet. Relevanz für die höhere Liga gewinnt das "märchenhafte" 'Sleeping Princess In Devils Castle', das alles Wirken zusammenfasst. Der Song ist der ideale Soundtrack für den Umstand, als der Prinz Wilhelm barfuss durch das Dornengestrüpp tapste, um dann im Turm zu merken, dass die Gute dann doch mal wie Hundert aussieht. Da kann man dann schon mal laut schreien. Verzweifelt wird die angstvolle Frage "Won't you be my Bride?" am Ende von 'When Keeping It Real Goes Wrong' gestellt - und zugleich von den bitterbösen Stimmen des Crust-Chores böse lächelnd beantwortet.
Im Übrigen folgt das Artwork im dunkel-garstigen Stil mal wieder einem suizidalen Motiv. Warum, das wissen nur die Füchse in Neu-England, die sich vor dieser musikalischen Hitzramme in ihre Baue verkrochen haben müssen. Das ganze Dampfen und Keuschen, Rammen und Klammern dauert eine halbe Stunde an und man ist willens, mit EMMURE auch den Rest der Stunde zu füllen. Man wird sich an diesen Patchwork-Ansatz gewöhnen müssen.
Den Jungspunden besonders zuzujubeln ist während: Sleeping Princess In Devils Castle, When Keeping It Real Goes Wrong oder A Ticket For The Paralyzer.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben