DYING AWKWARD ANGEL - The Missing Frame
Mehr über Dying Awkward Angel
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- ROCKSHOTS Records
- Release:
- 22.08.2025
- The Ecstasy Of God
- Black Waves
- The Fallen
- Music Kills
- 9.99
- Raptus
- You Must Die!
- Blinded
- Skin And Bones
- The Inner Paradox
- Out of Mind (R’lyeh)
- A Promise
- The Missing Frame
Vereinzelte Höhepunkte, aber auch viel Todesblei-Durchschnitt.
Auch wenn es der Name DYING AWKWARD ANGEL nicht unbedingt auf den ersten Blick vermuten lässt, treibt dieses italienische Quintett bereits seit dem Ende der Neunziger sein Unwesen im Melodic-Death-Metal-Untergrund. Trotz dieser durchaus umfassenden Bandgeschichte stehen für den Fünfer bisher allerdings nur zwei Langspieler zu Buche, wobei gerade das noch aktuelle "Absence Of Light" meinen Kollegen Björn im Jahr 2018 nicht restlos überzeugen konnte. Dabei sah Herr Backes durchaus viel Potential, attestierte aber auch, dass dieses eben noch lange nicht durchgängig abgerufen wurde. Ob sich hieran etwas in den letzten sieben Jahren geändert hat? Nun, das können wir jetzt überprüfen, denn mit "The Missing Frame" legen die Italiener heuer ihr Drittwerk vor.
Das Intro 'The Ecstasy Of God' macht mit coolen Akustikgitarren und später einsetzenden hymnischen verzerrten Leads auf jeden Fall schon einmal Lust auf mehr. Klar, als Einleitung ist das Instrumental mit drei Minuten vielleicht etwas zu lang geraten, gleichzeitig fühle ich mich aber wohlig an das IN FLAMES-Frühwerk erinnert, das ja ebenfalls immer mit wunderschönen Instrumentalstücken glänzen konnte. 'Black Waves' nimmt den Ball im Anschluss leider nicht an gleicher Stelle auf, sondern schiebt die Lead-Gitarren erst einmal wieder in den Hintergrund und setzt auf wuchtigere Riff-Dampfwalzen im Stile von LAMB OF GOD. Den melodischen Aspekt müssen schließlich Klargesänge im Refrain abdecken, die bei mir allerdings auch nicht so richtig zünden wollen. 'The Fallen' hat da im Anschluss schon deutlich stärkere AT THE GATES-Vibes im Gepäck und schlägt mit weiterhin moderner Kante die Brücke hinüber nach Göteborg, wobei für mich weiterhin die Riffs und Melodien deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. Bei mir zumindest bleibt kaum ein Aspekt der Nummer direkt im Ohr, weswegen DYING AWKWARD ANGEL mit der starken Konkurrenz im Melodic-Death-Sektor nur schwerlich mithalten kann.
Wie auch beim Vorgänger "Absence Of Light" gibt es aber auch auf "The Missing Frame" positive Punkte und Höhepunkte zu erwähnen. Die Single '9.99' etwa holt endlich mal wieder ein paar der hymnischen Qualitäten des Intros zurück und schafft ingesamt eine gute Balance zwischen modern angehauchter Härte, dem Flair von AT THE GATES und einer guten Portion melodischer Untertöne, was den Track zu meinem persönlichen Highlight macht. 'Blinded' schlägt in eine ähnliche Kerbe und entpuppt sich nach mehreren Durchläufen als zweiter Song, den ich euch als Anspietipp mit auf den Weg geben würde. Dicht an diesen Qualitätsregionen bewegt sich auch 'The Inner Paradox', das ein bisschen im Black Metal wildert und mit hymnischen Untertönen positiv auffällt. Abseits davon sagt die Tatsache, dass mir melodisch das erneut instrumentale Outro 'The Missing Frame' in der zweiten Plattenhälfte am besten gefällt, leider auch schon viel über die Prägnanz des übrigen Materials aus.
Und so klingt mein Fazit am Ende recht ähnlich wie das meines Kollegen Björn vor sieben Jahren: DYING AWKWARD ANGEL ist eine Band, bei der sich zumindest in meinen Ohren Licht und Schatten die Waage halten. Solltet ihr euren schwedisch angehauchten Death Metal etwas ruppiger mögen, findet ihr vielleicht mehr Gefallen an den Italienern, aber für mich persönlich fehlt dem Drittwerk wie vom Titel suggestiert nicht nur ein Rahmen, sondern auch eine gute Portion prägnanter Melodien, die sich auch langfristig im Gedächtnis eingraben könnten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs