DUN FIELD THREE - Dun Field Three
Mehr über Dun Field Three
- Genre:
- Rock / Blues / Americana
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Noise Appeal Records
- Release:
- 12.04.2019
- Lion
- Rosie
- Zombie
- Fade To Gray
- Gone
- Blood River
- Sandy Sandy Sandy
- Sins
- Ready
Mutiges Debüt der Newcomer aus Wien
Bei den Wienern DUN FIELD THREE scheint nichts wirklich "normal" zu sein, das lässt schon das eigentümliche und einfallsreiche Bandbild vermuten, auf dem sämtliche Mitglieder mit einer Variantion von Pestmasken zu sehen sind. Und auch musikalisch ist das selbstbetitelte Debüt des Trios, das insgesamt neun Eigenkompositionen präsentiert, eine interessante Achterbahnfahrt, die durchaus ein wenig Eingewöhnungszeit bedarf, bevor sich der Hörer im spröden Sound der Österreicher zurechtfindet.
Stilistisch fühlen sich die drei Herren, die im Rahmen der Band nur unter den Pseudonymen Goto (Schlagzeug), Nachtlieb (Bass) und Daucocco (Gitarre, Keyboard, Gesang) firmieren, hörbar zwischen den musikalischen Stühlen am wohlsten, wobei ihnen vor allem die düsteren Ausprägungen von Rock und Pop die größte Inspiration liefern. Nicht selten kommt dem Hörer so beim Genuss von Tracks wie 'Lion' oder 'Rosie' insbesondere Altmeister Nick Cave in den Sinn, was nicht zuletzt am tiefen Bass-Bariton von Fronter Daucocco liegt, der dem Organ des Australiers oftmals frappierend ähnelt. Doch auch musikalisch sind die Parallelen nicht von der Hand zu weisen, wenn sich die Wiener mit stoischem Beat durch ihre fast schon avantgardistischen Kompositionen bewegen, die nur so vor Blues-, Country- und Americana-Vibes strotzen. Dank eines hervorragenden Händchens für interessantes Songwriting, über das die Jungs eindeutig verfügen, macht diese musikalische Reise in ganz andere Gefilde auch zu großen Teilen jede Menge Spaß. Ganz besonders stechen dabei etwa das großartige 'Zombie' oder der fies schleppende Blues 'Gone' als echte Highlights heraus. Nur wenn dann beispielsweise bei 'Blood River' auch mit einer Bläser-Sektion experimentiert wird, überspannen die Österreicher den Bogen doch etwas und verlaufen sich in ihrer eigenen Ideenvielfalt.
Trotzdem ist 'Dun Field Three' ein wirklich interessantes und eigentümliches Album geworden, dass ich vor allem Freunden von experimentellen Tönen und düsterer Poetik ans Herz legen kann. Auch wenn auf dem Debüt noch nicht alles zu 100 Prozent passt und nicht jeder Song restlos schlüssig aus den Boxen dröhnt, muss man den Wiener doch bescheinigen, dass sie es mit ihrem ersten Silberling geschafft haben, eine musikalische Nische zu finden, an die sich momentan nur wenige Acts heranwagen würden. Und allein schon mit diesem mutigen Schritt haben sich die Jungs meinen Respekt verdient.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs