DREAMLORD - Artificial Imprisonment
Mehr über Dreamlord
- Genre:
- Groove Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.09.2025
- Artificial Imprisonment
- Kill The Serpent
- No Room For The Dead
- Against Control
- Global Decay
- Evil Twin
- No Way Out
- This War Of Mine
Amerikanischer Thrash Metal, der aus Griechenland kommt und tief in den Neunzigern verwurzelt ist.
Das nenne ich mal Spätzünder. Bereits 1995 wurde die Band DREAMLORD gegründet, doch erst 2019 erschien mit "Disciples Of War" das Debütalbum der Griechen. Nicht ganz so lange mussten die Fans nun auf den Nachfolger "Artificial Imprisonment" warten, der dieser Tage das Licht der Welt erblickte. Das Quartett wirkt dabei wie angenehm in der Zeit stehengeblieben, denn der groovige Thrash Metal weist deutliche Reminiszenzen an die Neunziger auf und erinnert stark an Bands wie SACRED REICH oder GURD.
Die ganze Chose ist echt cool gemacht, sehr old-schoolig. Die beiden Gitarristen Babis Paleogeorgos und Yiannis Glykiotis geben definitiv den Ton an. Sie setzen auf treibende Riffs, die durchaus auch mal eine TESTAMENT-Schlagseite haben dürfen. Die Soloarbeit und zweistimmigen Harmonien lassen sich ebenfalls hören. Selbst Bassist Christos Peveretos bekommt in den langen Instrumentalpassagen ausreichend Luft zum Entfalten und weiß durchaus Akzente zu setzen.
So machen Songs wie das flotte und mit jazzigem Ende ausgestattete 'Global Decay', das atmosphärische 'No Way Out' oder das treibende Titelstück richtig Spaß. Das Problem ist nur, nicht immer schafft es die Band aus Athen innerhalb der Songs einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen. Allzu oft rauschen einzelne Stücke an mir vorbei und möchten einfach keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen ('Against Control', 'Evil Twin', 'This War Of Mine'). Es fehlt ein wenig an Tiefe. Hier ist natürlich auch der Gesang von Gitarrist Babis gefordert, der sich in bester Phil-Rind-Manier durch die Songs schreit, es dabei aber eben auch nicht schafft, für große Melodien und Refrains zu sorgen. Da fehlt es mir in dieser Königsdisziplin dann somit an Höhepunkten, an rhythmisch gebrüllten Ankern, die einzelne der acht Songs hervorheben und mich durch die gut 45 Minuten tragen. Hier darf in Zukunft gerne noch mehr Augenmerk darauf gelegt werden.
Alles in allem ist "Artificial Imprisonment" von DREAMLORD somit ein charmantes, technisch angehauchtes Groove-Thrash-Album, das problemlos in Gänze zu konsumieren ist, Fuß und Kopf gelegentlich anerkennend zum Mitwippen bringt und Freunden von Bands wie eben SACRED REICH durchaus gefallen dürfte.
Anspieltipps: No Way Out, Artificial Imprisonment, Global Decay
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach