DESOLATOR - Spirit Of Speed
Mehr über Desolator
- Genre:
- Speed / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 26.04.2025
- Maniac Attack
- Eye Of The Night
- Call Of The Void
- KIA
- Rapid Force
- Midnight Leather
- Brain Decay
- Prison City
- Spirit Of Speed
- Back On The Road
Cooler Speed Metal, der besseren Sound verdient hätte.
Aus der Heimatstadt der "Saints" stammt dieses Trio, das sich 2010 formiert hat. Doch anders als die Fußballmannschaft ihrer Heimatstadt, befinden sich diese Burschen von der britischen Südküste auf dem aufsteigenden Ast. Gereift durch Konzerte im UK mit namhaften Größen wie SACRED REICH, ANVIL oder GAMA BOMB, sowie einer erfolgreich absolvierten Europa-Tournee mit NERVOSA und CRISIX, kredenzt das Dreigestirn mit "Spirit Of Speed" seinen zweiten Studiolongplayer.
Der Titel mag durchaus als Programm betrachtet werden, denn Verschnaufpausen vergönnen uns Schlagzeuger Sam Talbot und seine beiden, sich den Gesang geradezu brüderlich aufteilenden Kumpels Felix Dock (Bass, zuvor bei TOLEDO STEEL tätig) und Jamie Brooks (Gitarre, auch bei der empfehlenswerten, ebenso in Südengland beheimateten Power-Metal-Truppe TERMINATION FORCE an der Leadgitarre) nicht wirklich. Zwar sind die 34 Minuten Spielzeit (beziehungsweise zehn Songs) vom äußerst temporeichen Vortrag der Jungs geprägt, durch zahlreiche Breaks geht es aber dennoch niemals monoton, oder gar stumpf zur Sache.
Im Gegenteil, DESOLATOR versteht es sehr wohl auch eingängige Hooks in die Tracks zu integrieren und diese in weiterer Folge im Langzeitgedächtnis des Hörers zu platzieren. Die zumeist recht simpel gestalteten Refrains sorgen obendrein schon bei den ersten Durchläufen für Konzertatmosphäre im Wohnzimmer. Handwerklich sind diese drei Engländer mit Sicherheit über jeden Zweifel erhaben, und auch vom Songschreiben scheinen sie einiges zu verstehen. Weshalb auch nichts dagegen spricht, dieses Album einem Testlauf zu unterziehen.
Doch es gibt sehr wohl auch einen Punkt, der wahrlich verbesserungswürdig ist. Schon klar, dass deftiger Speed Metal mit Thrash-Anleihen und einem Gesangsduo, das die Tracks wahlweise mit räudigem Paul Baloff-Shouting oder ABBATH-igem Gekrächze intoniert, keine Hochglanzproduktion benötigt. Ein wenig mehr an klanglicher Transparenz hätte "Spirit Of Speed" aber definitiv gut getan. Nicht zuletzt, weil die Gitarre lediglich in den ohnehin nur wenigen, atmosphärisch angelegten Passagen zur Geltung kommt, ansonsten jedoch leider, ebenso wie der Gesang, vom verwaschenen, dominanten Sound der Rhythmus-Fraktion erdrückt wird.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer