DEATH WOLF - Death Wolf
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Death Wolf
- Genre:
- Horror Punk / Black'n'Roll / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Regain Records / Soulfood
- Release:
- 14.06.2011
- Circle Of Abomination
- Weaving Death
- The Other Hell
- Morning Czar Shineth
- Ironwood
- Sword And Flame
- Wolfs Pallid Sister
- Ramsvart
- Unto Dying Eyes
- Black Mark
- Coming Forth By Night
- Dawn Of Flesh
Ein Tom-Araya-Gedächtniswolf auf Danzigs Rappen
Offensichtlich musste der Panzerdivision eine punkige Alternative mit natürlichem Konzept folgen, anders ist es gar nicht zu erklären, dass Morgan (Gitarre bei MARDUK, Bass bei DEATH WOLF) seiner britischen Horrorpunk-Seite einen Ausdruck geben musste. Denn kurz darauf, im Jahr 2000, gründete er mit B-War (Bass bei MARDUK) das MISFITS-Tribute-Projekt DEVIL'S WHOREHOUSE. Man spielte das, was die Mannen um Glenn Danzig schon seit dem Jahre 1977 vorgemacht haben – nur nicht so gut, möchte man sagen. Allenfalls Durchschnitt stellte das Songmaterial dar, im Glanze der Wegbereitungskoryphäen schaffte es die Band nicht, aus dem großen Schatten herauszutreten und mehr zu sein, als ein Spaßprojekt.
Die Band teilte wohl diesen Eindruck, denn 2011 steht ein neuer Name auf der breiten Brust des Highspeed-Musikers und seiner Mitstreiter: DEATH WOLF. Die Frage ist, ob es die Band nun schafft, aus dem oben genannten Schatten herauszutreten und tatsächlich einen durch den Namenswechsel motivierten Evolutionsschritt zu gehen. Der Name verrät es: Die Musik will fokussierter und direkter werden, der modernde Spielplatz der Vergangenheit durch das bluttriefende und verlassene Revier des Todeswolf ersetzt werden. Und in der Tat, die ersten Töne des Openers 'Circle Of Abomination' schallt kräftig in das morbide Todestal hinab, erinnert dabei an eine schnellere Variante von I und wird durch klirrende MARDUK-Gitarren im Horrorpunk-Gewand geprägt. Schon zwei Songs später verlassen uns die spitzen Zähne der Gestalt der Nacht allerdings erstmalig und werden durch einen Glenn Danzig mit Tom Araya-Mähne ersetzt.
Die Musik der Schweden ist durch und durch old-school, nicht ohne jedoch den Kontakt zur Realität, modernen Produktionen und zeitgemäßen Songstrukturen zu verlieren. Doch dass Sänger Maelstrom in seinen gepresst geshouteten Vocals permanent an Mr. SLAYER, Araya, auf "God Hates Us All" erinnert, schmälert das Hörvergnügen sichtlich. Ebenso wie auf den teuflischen Hurenhaus-Vorgängern ist der Gesang sehr eingeschränkt und auch in den klaren Passagen nicht immer ausgereift oder sicher. Dieser inkomplette Eindruck haftet auch dem Riffing an. Die Gitarrenarbeit ist sehr passend geschrieben, überzeugt aber nur selten wie in 'Unto Dying Eyes', wo eine massive Wand aus zerschredderten Körperteilen von neuen ENSLAVED und GRAND MAGUS zusammengesetzt wird. Eben in bestem Horrorfilm-Manier.
Fazit: Auch nach dem Namenswechsel stellt die Band ein Sammelsurium aus Analogien dar, passt sie aber fokussierter und professioneller zusammen. Während in der Vergangenheit Morgans Monster stetig zu zerfallen schien, ist es in der Gestalt des Todeswolfs zwar immer noch ein Stückwerk, aber eines mit Bierdose und langen Haaren – da kann man dann auch mal gut und gerne mitrocken.
Anspieltipps: Circle Of Abomination, The Other Hell, Unto Dying Eyes
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer