DEATH IN FICTION - Rotting Society
Mehr über Death In Fiction
- Genre:
 - Melodic Death Metal
 - ∅-Note:
 - 7.00
 - Label:
 - Hicktown Records
 - Release:
 - 10.10.2025
 
- Intro
 - Dark Mind
 - Land Of The Fallen
 - Without Anything
 - A Liar's Grave
 - Nevermore
 - Centurio's Whore
 - Path To Ignorance
 - The Great Unknown
 
Kompositorisch vielversprechend, klanglich noch unter Durchschnitt.
Auf den Namen DEATH IN FICTION hört eine noch recht junge Kapelle aus Augsburg, die seit dem Jahr 2020 gemeinsam Musik macht und sich grob dem weiterhin beliebten Melodic Death Metal verschrieben hat. Der Fünfer, der aus Fabian Spitzer (Bass), Leon Kettemann (Schlagzeug), Robin Hartmann und Gunther Schulz an den Gitarren und Sänger Tobias Baab besteht, hat sich dabei bisher mit fünf Singles einen Namen gemacht, die nun zum Teil als Rückgrat für den ersten vollwertigen Langspieler "Rotting Society" dienen, der dieser Tage das Licht der Welt erblickt.
Die Eröffnung mit dem recht geradlinig betitelten 'Intro' fällt dabei allerdings erst einmal etwas langatmig aus. Erst werden uns Synthesizer-Töne serviert, von denen ausgehend sich dann langsam auch die anderen Instrumente dazu gesellen. Die Ideen der Nummer sind dabei gar nicht mal schlecht, für eine reine Einleitung ist der Track aber deutlich zu lang ausgefallen und bremst damit den Hörfluss direkt einmal ordentlich aus. 'Dark Mind' muss diese Scharte also schon direkt wieder auswetzen - und tut das auch in Teilen, denn angefangen von recht coolen Lead-Gitarren zu Beginn entfaltet sich hier ein solider Track zwischen Melodic Death Metal und Metalcore, der das Genre durchaus modern interpretiert und gerade im Refrain hymnische Qulitäten hat. Leider offenbart die Nummer auch gleich, dass der Mix der Scheibe etwas mehr Schliff hätte vertragen können. So sind die diversen Schichten des Gesangs nicht immer ganz rund ins Gesamtkonzept eingebaut, und auch die Gitarren gehen gerne mal im Gesamtkontext etwas zu sehr unter. Trotz dieser Kritikpunkte macht der erste vollwertige Song Spaß und Lust auf die übrige Spielzeit.
Und auch hier machen die Bayern einen sehr soliden Job, auch wenn nicht jeder Track so richtig zünden mag. 'Centurio's Whore' etwa verliert gerade im Mittelteil etwas den Faden, und auch 'The Great Unknown' ist zum Abschluss für die Anzahl der verarbeiteten Ideen etwas zu lang ausgefallen. Doch keine Sorge, es finden sich neben dem bereits gelobten 'Dark Mind' auch noch weitere Höhepunkte. Allen voran hat sich mir hier 'Without Anything' ins Gedächtnis gebrannt, denn mit ihrem Mid-Tempo-Groove und vielen starken Melodien ist die Nummer eine echte Melodic-Death-Spaß-Maschine, die nicht nur die Nackenmuskeln angenehm strapaziert, sondern auch genügend melodische Widerhaken auswirft, um sich im Gedächtnis festzusetzen. 'Nevermore' ist ein weiterer Höhepunkt, der hymnische Qualitäten besitzt, die leider vom weiterhin suboptimalen Sound nicht gänzlich ins rechte Licht gerückt werden können.
Am Ende muss man "Rotting Society" aber auch vor der Tatsache betrachten, dass wir es hier mit einem Debüt zu tun haben. Und da lässt sich in Sachen Sound auch mal ein Auge zudrücken und den Augsburgern primär bescheinigen, dass sie viel Potential und zahlreiche richtig starke Ideen mitbringen. Jetzt gilt es, beim nächsten Mal klanglich und auch kompositorisch noch an ein paar Stellschrauben zu drehen, dann könnte DEATH IN FICTION im Melodic-Death-Untergrund Staub aufwirbeln.
- Note:
 - 7.00
 - Redakteur:
 - Tobias Dahs
 
	

