DEAD BEES IN BOURBON - Crystals
Mehr über Dead Bees In Bourbon
- Genre:
- Progressive Rock / Indie Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Echozone / BOB-Media
- Release:
- 10.10.2025
- Quiet Pulse
- Weight Of You
- Pleasures
- Rofftops Of Zion
- Song From The Abyss
- On Your Own
- Awakening
- Distant Call
- Open Skies
- Fire
- In The Silence Of The Night
Spannend und irgendwie erfrischend anders.
Eine gewisse Unsicherheit ob der stilistischen Ausrichtung ist bei der ersten EP von DEAD BEES IN BOURBON noch deutlich mitgeschwungen. Die Band experimentierte auf "Shots 'N' Pleasures" noch mit einigen alternativen Heavy-Rock-Arrangements, ließ aber dort schon durchblicken, dass man gerne mal über den Tellerrand schaut und auch in düsteren Klangwelten ein potenzielles Zuhause sieht. Auf ihrer ersten Full-Length lassen die vier Musiker nun durchblicken, dass sie sich eher in progressivere Gefilde weiterentwickeln wollen. Die Band selbst nennt es Post Punk, de facto ist es aber ein relativ eigenwilliges Gemisch aus Gothic-Rock, Indie-Sounds und verträumten, melancholischen Synthie-Pop-Geschichten, die zwar in einigen sperrigen Strukturen eingefangen werden, an sich aber dennoch genügend Spannung schaffen, um den Hörer von der ersten bis zur letzten Minute an die Platte zu binden. Auch wenn das letzte Drittel keine weiteren Offenbarungen mehr liefert.
Doch die grundsätzlichen Ansätze auf "Crystals" sind stimmig, die träumerischen Harmonien erschaffen etwas Bewegtes, die Experimentierfreude erstreckt sich von düsteren Prog-Rock-Fragmenten bis hin zu zeitlosen Goth-Pop-Passagen, und dank des eindringlichen, wenn auch nicht penetrant auffälligen Gesangs werden auch souveräne Überleitungen zwischen den einzelnen Gegensätzen erstellt, die noch einmal zusätzlich Leben in die Songs bringen. Was der Scheibe allerdings abgeht, sind leicht nachvollziehbare Melodien oder gar Widerhaken, die sich beharrlich in den Ohren festkrallen. Auf "Crystals" läuft viel über die Atmosphäre und die Stimmungen, weniger über Einprägsames oder gar hitkompatible Refrains, allerdings ist dies auch nicht der generelle Maßstab. Denn solange DEAD BEES IN BOURBON hier immer kleine Nadelstiche setzt und eine angenehme Akzentuierung gewährleistet, ist alles im Lot und bester Dinge.
Doch wie bereits erwähnt: Zum Ende hin kann die Band nicht mehr so konsequent nachsetzen, weil die Strukturen relativ konform sind und die Aufregung sich mit der Zeit legt. Das ist beileibe kein Ausschlusskriterium, aber dennoch nennenswert, weil "Crystals" auf der Zielgeraden ein wenig abflacht. Einen Fußabdruck hat das Quartett aber zuvor schon hinterlassen, dazu einen bleibenden, an dem auch ein deutlicher Wiedererkennenungswert haftet. Wäre das Album flächendeckend so stark wie in der ersten Hälfte, würde ich noch mehr Begeisterung ausstrahlen. Doch auch so ist "Crystals" ein Fingerzeig für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft einer wirklich interessanten jungen Combo.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes


