DAUGHTRY - Shock To The System (Part Two) (EP)
Mehr über Daughtry
- Genre:
- Modern / Alternative / Hard Rock / Grunge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Big Machine Label Group
- Release:
- 12.09.2025
- The Seeds
- Divided
- The Day I Die
- The Bottom
- Terrified
- Razor
- Antidote
Weniger Kalkül wäre wünschenswert.
Bevor im nächsten Jahr das 20-jährige Bandjubiläum ansteht, hat das von Namensgeber Chris Daughtry angeführte Quintett den zweiten Teil der 2024 veröffentlichten EP "Shock To The System" aufgelegt. Der ist schon vom Artwork her als direkter Nachfolger zu "Part One" zu erkennen, wurde doch lediglich die Farbkombination verändert. Auch die Tatsache, dass sechs Songs (und ein Intro) aufgenommen worden sind, macht eine Fortsetzung deutlich, schließlich war das auch beim ersten Teil so.
Auch das Markenzeichen der Band ist - offensichtlich - geblieben. Sobald Chris seine Stimme zum Einsatz bringt, wird nämlich sehr schnell deutlich, wer hier am Werk ist. Das ist insofern wichtig zu erwähnen, da der einstige "American Idol"-Teilnehmer über eine markante Stimmfarbe und ein ebensolches Timbre verfügt. Aber auch die Songs selbst lassen sich einmal mehr als Band-typisch bezeichnen, nicht umsonst wird DAUGHTRY immer wieder mit diversen, dem modernen Rock zuzuordnenden Formationen verglichen.
Das lässt sich logischerweise auch für die aktuelle EP des Fünfers festhalten, scheint jedoch gleichermaßen eine Art Hemmschwelle für die ursprünglich aus dem Bundesstaat North Carolina stammenden Musiker darzustellen. So geht es nach der kurzen Einleitung 'The Seeds' mit 'Divided' verhältnismäßig deftig zur Sache, allerdings wirkt der Gesang, als ob Chris ein wenig in Zaum gehalten worden wäre. Die Nummer an sich ist überaus energiegeladen, der Gesangsbeitrag dagegen ein wenig schaumgebremst. Fast so, als ob man ihm mitgeteilt hätte, doch nicht ganz aus sich herauszugehen. Diesbezüglich passen das emotionsgeladene 'The Day I Die' und das eher in poppigen Gefilden zu verortende 'The Bottom' einfach besser zu seiner Art zu singen.
Im von satten Riffs geprägten 'Terrified' scheint man den guten Mann abermals etwas gezähmt zu haben, wodurch erneut der Eindruck entsteht, man habe ihm und seiner Truppe nahegelegt, sich nicht ganz so hart zu präsentieren. Dazu passend lässt sich auch festhalten, dass der Sound generell regelrecht bombastisch, um nicht zu sagen gigantisch, ausgefallen ist, und man die gesamte Spielzeit über den Eindruck erhält, hier wären mindestens zehn Musiker am Start.
Auch das eventuell mit Kalkül, denn was die Anzahl an Streams und dergleichen betrifft, lässt sich festhalten, dass DAUGHTRY längst eine riesige Klientel für sich gewinnen hat können. Diese Zielgruppe erreicht die Formation mit dem dezent an neuere LINKIN PARK erinnernden 'Razor' sowie dem an den Schluss gestellten, ruhige 'Antidote' mit Sicherheit locker, weshalb Fans der Band auch mit dieser EP ihre Freude haben werden. Weshalb sich festhalten lässt, dass mit dem zweiten Teil von "Shock To The System" definitiv ein würdiger Nachfolger des ersten Teils ins Rennen geschickt wird.
Allerdings wäre bei aller Klasse, die man DAUGHTRY definitiv anmerkt, ein bisschen mehr Spontanität und weniger kalkulierter Erfolg wünschenswert gewesen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer


