CURSE OF CAIN - Curse Of Cain
Mehr über Curse Of Cain
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Atomic Fire Records
- Release:
- 12.05.2023
- The Mark
- Alive
- Embrace Your Darkness
- Blame
- Hurt
- Never See The Light Again
- The Ground
- Dead And Buried
- Blood The End
Solide Modern-Metal-Newcomer - nicht mehr, nicht weniger.
Wie trägt man als Band direkt mit dem Debüt dick auf? Nun, man nimmt sich mit der Story rund um Kain, dem Sohn von Eva und Adam, einer biblischen Geschichte an, transportiert das Ganze in eine dystopische Version des Jahres 2076 und verspricht Hörern und Hörerinnen ein Erlebnis, das man schlicht als "Movie Metal" bezeichnet. Gepaart wird das Ganze mit geheimnisvollen Masken und Pseudonymen und fertig ist die Band CURSE OF CAIN, die ihr selbstbetiteltes Debüt direkt über Atomic Fire Records auf die Welt loslassen darf.
Aber wie äußert sich dieser sogenannte "Movie Metal" denn nun im Sound der Schweden? Nun, erst einmal können wir die musikalische Gleichung etwas vereinfachen, denn im Kern präsentiert "Curse Of Cain" modernen Metal mit starker Nu-Metal-Schlagseite und dezenter Metalcore-Würzung. So bleibt es am Ende die Aufgabe von Keyboards, Synthesizern und eingestreuten Orchestrationen, das Kino-Feeling zu transportieren, das in der selbstgewählten Genre-Bezeichnung steckt. Und in einzelnen Momente funktioniert dieser cineastische Ansatz durchaus, etwa wen der Opener 'The Mark' hinten heraus in sphärischen Soundtrack-Gefilden wandelt. Ja, dann hat man wirklich großformatige Kinobilder vor dem inneren Auge und "Curse Of Cain" entführt einen in die dystopische Zukunft, die uns das lyrische Konzept näherbringen möchte.
Allerdings bleiben diese Momente die Ausnahme, denn im Allgemeinen wird doch eher typischer und teilweise recht vorhersebarer Modern Metal angeboten, der sich der bekannten Stilmitteln bedient. Die Gitarren werden immer wieder einmal von der Leine gelassen und dürfen tiefer gestimmte Riffs servieren, unterstützt werden sie dabei von brutalen Growls, doch bevor man einen Hörer oder eine Hörerin mit zarteren Ohren verschrecken könnte, übernehmen melodische und fast schon poppige Synthesizer gepaart mit eingängigen Klargesängen das Zepter. Handwerklich ist das dabei alles mit hoher Qualität dargeboten, doch mich persönlich reißt das musikalische Konzept zu selten wirklich aus den Socken. Vielleicht habe ich mich an das Modern-Metal-Schema einfach zu sehr gewöhnt oder mir fehlt einfach dieses gewisse Etwas, das andere Maskenmänner wie SLIPKNOT in ihrer Hochphase zu so einer unberechenbaren Macht gemacht hat. CURSE OF CAIN dagegen ist immer irgendwie in den bekannten Grenzen unterwegs, zaubert in selbigen aber mit 'Hurt' und 'Embrace Your Darkness' zumindest zwei ganz große Hits aus dem Ärmel, die sich durchaus in der Champions League des Genres durchsetzen könnten.
Abseits davon liefert mir das Debüt aber zu wenig fesselnde und hängenbleibende Momente, um die Schweden aus dem Stegreif auf meine musikalische Landkarte zu befördern oder gar die Ausrufung des Movie-Metal-Genres zu rechtfertigen. Nein, das hier ist "nur" solides Futter für alle Fans von modernen und poppig angehauchten Metal-Tönen, aber eben auch nicht mehr.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs