CROSS X - Question Authority
Mehr über Cross X
- Genre:
- Crossover/Nu Metal/Hardcore
- Release:
- 04.04.2008
- Intro
- Ping
- Closer
- Question Authority
- Sorry
- Junk Masters
- Father
- Break Me
- Truth
- Qualify
- Hypocrite (Rebellion In Mind)
- G.N.W.P.
- Rise
CROSS X stammen aus Ulm und haben sich in der Region in der letzten Dekade einen kleinen, aber feinen Namen erspielt, nicht zuletzt auch wegen der zwei vorhergegangenen EPs. Mit "Question Authority" liegt nun das erste Album der Band vor, und damit dürfte auch der Schritt in Richtung größerer Aufmerksamkeit möglich sein. Einige Umbesetzungen innerhalb der Band haben dies bislang verhindert, aber jetzt wollen die Vier es offenbar wissen.
Stilistisch ist "Question Authority" schwer zu charakterisieren. Da findet man harte Gitarrenparts und Hardcore-Shouting, aber auch einen gelegentlichen punkrockartigen Hang zu Simplizität (besser bekannt als "Drei-Akkorde-Schrammelrock"). Dazwischen gibt es Nu-Metal-Anleihen wie in 'Father', und es darf schon mal schwer in Richtung Emo oder Alternative geschielt werden wie in dem großartigen Titelsong, der einen sehr coolen Groove hat und Hardcore mit Melodie paart. Davon hätte ich gerne mehr. Das Geheimnis dieser extremen Stilwechsel ist die Tatsache, dass sich nicht weniger als drei Bandmitglieder die Vocals teilen. Alle drei machen dabei keine schlechte Figur, einzig in den ganz melodischen und unverzerrten Teilen könnte der Sänger, wer immer das von den dreien auch ist, noch die eine oder andere Gesangsstunde gebrauchen ('Father'). Dabei liegt aber auch dieser niemals wirklich neben der Spur.
Fast alle Stücke sind unter drei Minuten lang, so dass auch tatsächlich zwölf Lieder plus ein leider ziemlich überflüssiges Intro benötigt werden, um auf eine einem Album angemessene Spielzeit zu kommen. Der Vorteil ist aber, dass die Songs dazu animieren, sie gleich nochmal zu hören, denn anstatt Parts zu häufig zu wiederholen, ist hier eher das Gegenteil der Fall. Zusammen mit der Vielseitigkeit bedeutet das allerdings auch, dass dem Album der Fluss fehlt und es gelegentlich den Eindruck von unvollendetem Stückwerk macht. Möglicherweise hat das auf den vorangegangenen EPs überhaupt nicht gestört, über die gesamte Langstrecke jedoch führt das zu gelegentlichen Ermüdungserscheinungen. Nicht umsonst ist das Auffälligste an der zweiten Hälfte des Albums das Zitieren des METALLICA-Riffs aus 'For Whom The Bell Tolls' in dem Song 'G.N.W.P.'. Das aber kommt gerade richtig, um die Aufmerksamkeit auf den letzten Track zu richten, der mit über fünf Minuten Spielzeit länger ist als zwei der üblichen Kompositionen von CROSS X zusammen. 'Rise' gehört aber oder vielleicht sogar deswegen zu den besten Momenten dieser insgesamt ziemlich guten Eigenproduktion.
Da der Silberling zum absoluten Tiefpreis bei der Band zu beziehen ist, wird es wohl das Beste sein, wenn jeder sich selbst ein Bild macht. Auch wenn nicht jedem alle Songs gefallen mögen, es ist trotzdem sicher für jeden etwas dabei. Damit geht ein freundliches "Gut gemacht!" nach Ulm.
Anspieltipps: Ping, Closer, Question Authority, Junk Masters, Rise
- Redakteur:
- Frank Jaeger