CRIME (D) - Cold Air
Mehr über Crime (D)
- Genre:
- Hardrock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalapolis Records
- Release:
- 26.09.2025
- Interlude
- Break Down The Walls
- For King And Country
- Like The Wind Blows
- Cold Air
- Back On The Streets
- Dry Those Tears
- Your Chance To Live Is Now
- Unchain My Soul
- Show Me The Way
- Cry Of The Wild
- No Love Inside You
- Rock And Roll Shower
- Falling Down
Tolle Songs mit unnötigen Längen!
Dass die Herren von CRIME nach ihren ersten beiden Alben fast dreißig Jahre von der Bildfläche verschwunden sind, hat auf den Neustart keinen allzu großen Effekt gehabt. Die Truppe aus dem schwäbischen Geislingen konnte erst kürzlich mit "Master Of Illusion" die Reunion auch erfolgreich im Studio besiegeln und sich auch gleich wieder ins Rampenlicht der heimischen Szene stellen, in der die Band immer noch eine Reihe treue Hörer auf ihrer Seite weiß. Doch auch Letztgenannte wollen nicht wieder ewig lange vertröstet werden und auf ein weiteres Album warten müssen, können nun aber beruhigt durchatmen, denn CRIME hat den Schwung der letzten Aufnahmen sofort mitgenommen und sich direkt wieder ans Songwriting begeben - und das Ergebnis folgt schneller als erwartet!
Mit "Cold Air" steht sogar ein relativ üppiger Silberling in den Startlöchern, auf dem die Süddeutschen immerhin 64 Minuten lang melodischen Hardrock mit teutonisch geprägtem Heavy Metal kreuzen und ihrem bisherigen Kurs ergo auch vollends treu bleiben. Die Songs bieten tolle sphärische Einschübe, versierte Gitarrenarbeit, eine ganze Palette erstklassiger Hooklines und den eindringlichen Gesang von Francis Soto, der spätestens hier beweisen kann, dass er zu den besten Frontleuten der hiesigen Szene gehört. Seine Performance im semiballadesken 'Your Chance To Live Is Now' ist grandios, seine Shouts in flotten Rocksongs wie 'Rock And Roll Shower' absolut on point und das leicht rauchige Timbre in getragenen Midtempo-Epen wie 'Like The Wind Blows' und 'Show Me The Way' sowieso ein Gänsehautgarant - wirklich toll, was der Mann hier alles ins Mikro flüstert!
Und damit scheinen eigentlich auch alle Zeichen auf einen erneuten Triumph hinzuweisen, allerdings gibt es hier doch ein Einschränkung, denn so toll viele Fragmente und Passagen auf "Cold Air" auch sein mögen, so groß sind die Schwierigkeiten, die Spannungsbögen angemessen aufzubereiten. Die meisten Songs werden nach hinten raus erheblich gestreckt, so dass die wiederkehrenden Wiederholungen der Refrains phasenweise recht ermüdend sind. Auch hier sind es die bereits genannte Ballade 'Your Chance To Live Is Now', das weniger spektakuläre 'For King And Crown' und das ruhige 'No Love Inside You', die unnötige Langatmigkeit produzieren und kein Ende finden. Und leider stehen sie exemplarisch für diese Angewohnheit, die Spielzeit ohne jegliches Erfordernis künstlich aufzublähen. Wären die grundsätzlichen Arrangements nicht so stark und überzeugend, wären die Folgen sicher noch fataler gewesen. Aber ganz zufrieden kann man dennoch nicht sein, da die Platte in 45 Minuten womöglich intensiver erzählt gewesen wäre als in den vorliegenden 64!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes