CRADLE OF FILTH - The Manticore And Other Horrors
Mehr über Cradle Of Filth
- Genre:
- Dark Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Peaceville (Edel)
- Release:
- 02.11.2012
- The Unveiling Of O
- The Abhorrent
- For Your Vulgar Delectation
- Illictus
- Manticore
- Frost On Her Pillow
- Huge Onyx Wings Behind Despair
- Pallid Reflection
- Siding With The Titans
- Succumb To This
- Nightmares Of An Ether Drinker
- Death, Thhe Great Adventure
- Sinfonia
Die Wiege des unheimlichen Drecks
Schock, Erregung, Empörung. Wenn man einer Band das äußerst künstlerische Horror-Image abnimmt, dann CRADLE OF FILTH. Auch wenn man sich mit ihrem besonderen Sound stets von anderen Black-Metal-Bands musikalisch absetzt, treffen sie doch stets den Nerv ihrer Huldiger und ruhen sich seit Jahren nicht auf ihren Lorbeeren aus: Dani Filth und seine Kumpanen veröffentlichen in gewohnter Regelmäßigkeit neues, äußerst hörbares Material, sodass rund alle zwei Jahre ein neues düsteres Schwarzmetallopus aus dem Horrorgenre der Wiege des Drecks zu uns rübersickert. Passenderweise schimpft sich ihr neuster Streich "The Manticore And Other Horrors", erzählt, wie der Name schon sagt, von Mantikor, einem griechisch-persischen Fabelwesen, das Symbol der Tyrannei und die vollendete Verkörperung des Bösen. Album Nummer zehn ist dennoch kein Konzeptalbum wie die letzten Werke und dennoch zieht sich die im Titel aufkommende Thematik wie ein roter Faden durch die insgesamt dreizehn Lieder des neuen Machtwerkes.
Musikalisch lässt sich schon früh ein Fortschritt erkennen. Die Stücke kommen vielmehr zum Punkt, wirken direkter, beinah schon brutaler, obgleich die bombastische Schiene, die man in den vorherigen Veröffentlichungen ausprobierte, nicht gänzlich ad acta gelegt wird. Und dennoch kommt die rohe, straighte Schiene der Briten äußerst gut zum Vorschein. So werden anno 2012 sowohl Fans des 2000er Werkes "Midian" als auch Anhänger des vorherigen Vorgängers "Godspeed On The Devil's Thunder" durchaus auf ihre Kosten kommen. Und hierbei verspreche ich nicht zu viel.
Eine 52 Minuten anhaltende Gänsehaut umgibt sich gleich nach den ersten Tönen des Intros 'The Unveiling Of O', ehe sich mit 'The Abhorrent' und später mit dem experimentellen 'Manticore' und dem wuchtigen, tiefgehenden 'Pallid Reflection' richtige Ohrwürmer auf dem Album verirrt haben. Dani ist einmal mehr gut bei Stimme, keift und kreischt sich in gewohnt gruseliger Art und Weise die Seele aus dem Leibe und die Produktion ist wuchtig und direkt. Diese Rückbesinnung zu alten, gitarrenlastigeren Wurzeln macht sich darüber hinaus im traditionellen 'For Your Vulgar Delectation', dem besonderen 'Huge Onyx Wings Behind Despair' und 'Siding With The Titans' deutlich. Die Single-Auskopplung 'Frost On Her Pillow' zeigt zudem abermals die melodischere Ausrichtung der Band, ohne auch nur ansatzweise an Überzeugungskraft zu verlieren. Aber auch im neuen Jahrzehnt kommen CRADLE OF FILTH nicht ohne Bombast und etwas Theatralik aus. 'Succumb To This' und das abschließende Instrumental 'Sinfonia' sorgen für den letzten Beitrag vielschichtiger, Filth’scher Abwechslung. Es wirkt beinah so, als bekäme man die gesamte Palette der 21-jährigen Bandkarriere.
Rundum macht "The Manticore And Other Horrors" unheimlichen Spaß, wirkt ausgeklügelt und gut durchdacht. Man packt den Hörer ab den ersten Ton, zieht ihn in den gruselig angehauchten Bann und lässt ihn 13 Lieder später mit vielen nachträglichen Eindrücken zurück. Auch wenn CRADLE OF FILTH wahrhaftige Veröffentlichungswüteriche sind, beweisen sie stets Geschmack und bewegen sich nicht auf der Stelle. Die Richtung, die "The Manticore And Other Horrors" einschlägt, kann sich sehen lassen und weiß zu begeistern.
Anspieltipps: The Abhorrent, Huge Onyx Wings Behind Despair, Frost On Her Pillow
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp