CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE - Songs Of Ill Hope And Desperation
Mehr über Clinging To The Trees Of A Forest Fire
- Genre:
- Grindcore / Noise
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 24.09.2010
- Teeth & Hair
- Cloven
- I Walked Away From The Human Race
- Shat Out My Bones
- Gold Frankincese & Myth
- Recession
- Piss
- Bouquet Of Self Pity
- Leather Hands
- Made Of Coal
- They Smeared Shit On Their Skin So They ould Blend In At Night
- Empty
- Remove The Light
Grindige Noten für das tolerante Ohr
CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE - was für ein Bandname! Und was für ein Sound, den die Herrschaften auf ihrem Prosthetic-Debüt "Songs Of Ill Hope And Desperation" fahren! Die Jungs aus Denver mischen sich prompt in das Umfeld von Gruppen wie BRUTAL TRUTH und THE DILLINGER ESCAPE PLAN, verwenden zwar keine ganz so komplexen Ansätze wie die Letztgenannten, geben sich aber mindestens vergleichbar intensiv was die Herangehensweise in den kurzen Episoden dieser Scheibe betrifft.
Dabei ist "Songs Of Ill Hops And Desperation" vor allem als Gesamtwerk zu betrachten, dessen unterschiedliche Fragmente erst zu dieser mitreißenden Konklusion führen. Das Material ist indes gar nicht so schwer verdaulich, wie man es aus den Vergleichen mit der prominenten Konkurrenz vorrangig filtern würde. CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE bewegen sich zwischen brachialen Uptempo-Grooves und gezügelten Doom-Wänden, pfeffern ihre Songs schließlich mit einer unglaublichen Brutalität und überladen das Ganze mit einigen Noise-Passagen, die erst diesen krassen finalen Output ermöglichen. Im ersten Durchgang geht daher auch zunächst mal die Kinnlade gen Boden, weil das Gros der Tracks wie ein zielstrebiger Schlag in die Fresse wirkt - das aber wohlgemerkt absolut nicht berechnend. Es ist stattdessen eher ein Wechselspiel der Extreme, welches die Amis in den 13 Nummern vollführen. Verroht im Highspeed-Opener 'Teeth & Hair, von hektischen Doomcore-Arrangements in 'Cloven' abgelöst, dann wieder ins rabiate Vollgas-Getümmel von 'I Walked Away From The Human Race' gestürzt und schließlich in noch längeren Episoden zwischen Lave-Breitwand und ungestümer Attacke pendelnd. Vergleichsmöglichkeiten ergeben sich inzwischen en masse. NAPALM DEATH zu "Harmony Corruption" kommen ins Gespräch, PIG DESTROYER scheinen ihren Katalog inspirativ zur Verfügung zu stellen, EYEHATEGOD liefern den Riff-Beistand, und wenn alle Stricke reißen, stehen CEPHALIC CARNAGE und LANDMINE MARATHON immer noch bereit und bieten sich an.
Die Mischung ist also teuflisch, die Umsetzung größtenteils brillant, wenn auch langfristig nicht ganz so abwechslungsreich, wie man es sich wünschen würde. Doch das organisierte Chaos, welches CLINGING TO A THE TREES OF A FOREST FIRE auf ihrem zweiten Album propagieren, überzeugt andererseits mit einer Homogenität, die im extremen Bereich ihresgleichen sucht und dieses Werk zu einem Gesamtpakt macht, dessen brachiale Intensität einen von der ersten bis zur letzten Sekunde an den Eiern packt. Und dies schließlich ohne beim Headbanging einen Knoten im Hals zu provozieren! Das Extrem-Metal-Publikum ist ergo eingeladen, sich hier selber ein Bild zu machen - es lohnt sich!
Anspieltipps: I Walked Away From The Human Race, Gold Frankincense & Myth, Made Of Coal
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes