CHURCH OF NECROLUST - Church Of Necrolust
Mehr über Church Of Necrolust
- Genre:
- Death Metal / Black Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 17.12.2015
- Introduction
- Broken By A Priest
- Occult Ritual Possession
- The Necromancer's Punishment
- The Seven Plagues Of Necrocalypse
- Church Of Necrolust
Beeindruckende selbst finanzierte Black/Death/Thrash-Debüt-EP aus Kärnten.
Dass die Debüt-EP eines Newcomers aus dem Bereich des Death Metals mit starkem Hang zum Black- und Thrash Metal hier einschlägt wie eine mittelschwere Mörsergranate, das passiert mir dieser Tage eher selten, doch unseren österreichischen Kameraden von CHURCH OF NECROLUST ist dieser Erfolg mit ihrem selbst finanzierten und selbstbetitelten Minialbum gelungen.
Die Gründe dafür sind vielfältiger Art und fangen bereits damit an, dass die Band aus der Heimat des Lindwurms es schafft, den unbefangenen Hörer mit einem wunderbar urbösen Logo und Artwork ebenso für sich einzunehmen wie mit dem wirklich grandios guten Intro, bei dem zu einem knisternden Hintergrundrauschen und einer Sitar-artig agierenden tiefen Gitarrenmelodie eine anklagende, mädchenhafte Stimme Flüche und Verwünschungen ausspricht, wohl gegen jene, die sie eben auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen scheinen. Es wird also gleich die richtige, packende, okkult-antiklerikale Stimmung gesetzt für ein Album, das sich mit der makabren Faszination und dem morbiden Grauen von Exorzismen und Inquisition befasst.
Danach geht es los mit fünf knackigen, wuchtig in Szene gesetzten Smashern der alten, pechschwarzen Death-Metal-Schule mit dezenter Thrash-Schlagseite, die sowohl instrumental als auch kompositorisch zu überzeugen wissen, präsentieren sie sich auf der musikalischen Seite doch massig, kraftvoll und mit trockenem Groove, jedoch nie überladen oder konturlos. Moderne Death/Thrash-Verirrungen und getriggerten Ballersound suchen wir zum Glück vergeblich, ebenso allerdings auch besonders eigenständige oder innovative Elemente. Doch das macht nichts aus, denn als Vergleichsgrößen schießen mir vor allem die ganz frühen MORBID ANGEL-Werke durch den Kopf, aber auch amerikanischer Black/Death der Marke ACHERON. Es wird also eine Schiene gefahren, die heutzutage nicht überpräsent ist. Wenn es wie bei 'The Necromancer's Punishment' mal streckenweise doomiger wird, dann schlägt auch der early-SAMAEL-Sensor mal an, und bei der Stimme hier und da, sowie bei einigen Gitarrenleads darf auch "Scream Bloody Gore" als Einfluss gelten.
Überhaupt würde ich sagen, dass der im Mix sehr präsente, immer toll artikulierte und giftig-gallig präsentierte Gesang von Reverend Necrolust eine der ganz großen Stärken des Klagenfurter Trios ist, der dafür sorgt, dass es wirklich Spaß macht, der Scheibe zu folgen, die Texte aufmerksam wahrzunehmen und in den Songs jede Menge Hooks zu finden. In jedem Fall ist 'Church Of Necrolust' ein tolles Debüt geworden, das bei mir immer mal wieder seine Runden dreht, weil es hervorragend zeigt, dass es auch im Black/Death/Thrash-Segment auf die guten Songs und prägnante Hooks ankommt. Die Disziplin haben die Kärtner drauf.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle