CATTLE DECAPITATION - The Harvest Floor
Mehr über Cattle Decapitation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 30.01.2009
- The Gardeners Of Eden
- A Body Farm
- We Are Horrible People
- Tooth Enamel & Concrete
- The Ripe Beneath The Rind
- The Product Alive
- In Axestacy
- Into The Public Bath
- The Harvest Floor
- Regret & The Grave
Zielstrebiger und fokussierter - vorbei die Zeiten des Jazz-Grinds
CATTLE DECAPITATION sind in der Death-Metal-Szene schon seit dem Release des Debütwerkes berühmt berüchtigt, und dies nicht bloß wegen ihrer gewagter Albmcover, die in steter Regelmäßigkeit indiziert wurden. Die verrückten Amis haben gleich mehrfach die Grenzen des technischen Songwritings durcheinander gewirbelt und neu definiert, dabei aber gerade auf Kritikerseiten ständig polarisiert. Aber was erwartet man von einer Truppe, die nicht nur musikalisch sämtliche Extreme auslotet, sondern auch auf lyrischer Ebene bis zum äußersten provoziert und mit misathropischen Ansätzen für den Artenschutz in der Tierwelt eintritt?
Nun, mit "The Harvest Floor" melden sich CATTLE DECAPITATION jetzt nach etwas längerer Pause endlich wieder aus dem Studio zurück und präsentieren sich soundtechnisch um einige wesentliche Nuancen verändert. Den Hauptinhalt der zehnteiligen Scheibe bilden zwar immer noch einige durchgeknallt arrangierte Death-Metal-Hassbatzen, doch auch wenn die Songs weiterhin von etlichen Breaks durchsetzt sind, so sind sie einen ganzen Zacken kompakter komponiert und zielstrebiger ausgerichtet. Man könnte fast sagen, die Ami-Sickos haben endlich gelernt, richtige Songs zu schreiben.
Zunächst ist hiervon aber noch nicht viel zu spüren. 'The Gardeners Of Eden' steigt mit wirren Blasts und permanenten Rhythmuswechseln dort ein, wo die Band vor immerhin drei Jahren mit "Karma Bloody Karma" aufgehört hat. Und munter verschachtelt und krass geht es weiter: 'A Body Farm' offenbart einen derben Kontrast aus hohen Leads, tiefen Bässen und wechselhaftem Gebrüll, lässt jedoch schon beim ersten Mal klare Strukturen erkennen. Und wer weiß, was dies im Falle einer Band wie CATTLE DECAPITATION bedeutet, wird schon eine leise Vorahnung haben, wie groß der Sprung seit dem letzten Album ist.
In 'Tooth Enamel & Concrete' beschleunigt die Band dann wieder in höchste Tachozonen und bremst erst wieder im vergleichsweise verhaltenen 'The Product Alive' ab, dem ersten richtig groovigen Song in der Bandgeschichte. Wer hätte zuvor schon geglaubt, dass die Band sich so zusammenreißen könnte? Dass diese Entwicklung insgesamt aber positiv zu betrachten ist, dokumentieren die eingeschworenen Veganer dann in den letzten Nummern. Das zielstrebige 'In Axestacy', das total krasse, hyperschnelle 'Into The Public Bath' und das vom ruhigen Interludium(!) 'The Harvest Floor' eingeläutete Schlussgewitter 'Regret & The Grave' gehören mit Abstand zum Besten, was unter dem Banner CATTLE DECAPITATION bislang veröffentlicht wurde. Das ist tight, straight und auch noch in gewisser Form nachvollziehbar. Einziger Wermutstropfen der Scheibe ist am Ende nur die etwas schwachbrüstige Produktion, der es in den flotten Parts an der entscheidenden Power mangelt. Beim Songwriting hingegen ist "The Harvest Floor" das unbestrittene Highlight der ersten Banddekade und gleichzeitig ein echtes Vorzeigebeispiel für die aktuelle Sicko-Death-Szene!
Anspieltipps: In Axestacy, Regret & The Grave, A Body Farm
- Redakteur:
- Björn Backes