BURIAL VAULT - Come To Grief
Mehr über Burial Vault
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 23.09.2009
- God Failed
- Infernality Obsessed
- Definition Of Dread
- Odium And Angst
- The Immortal Curse
Ein gutes Beispiel dafür, dass die größte Stärke gleichzeitig auch die größte Schwäche sein kann. "Come To Grief" ist eine außergewöhnliche EP, die nicht nur Melodic-Death-Metallern gefallen wird.
Da wird einem glatt warm ums Herz! Das CD-Cover und Booklet der neuen BURIAL VAULT-EP "Come To Grief" sieht nicht nur aus wie selbstgemalt und eingescannt, sondern fühlt sich auch irgendwie nach Buntstift an. Endlich macht sich mal wieder jemand die Mühe, alle Songtexte abzudrucken. Und jetzt? Außen hui, innen pfui? Von wegen! Die Papenburger liefern uns hier fünf Tracks feinsten Melodic Death Metals mit einer amtlichen Spielzeit von einer knappen halben Stunde. Hauptschuld trägt daran 'The Immortal Curse' mit einer Länge von gut acht Minuten.
Obwohl BURIAL VAULT kein Keyboard verwenden, sind die Songs sehr melodisch, hier und da blitzen ein paar Hooklines auf. Doch im siebten Melodie-Himmel sind wir nicht – die Vocals sind herrlich aggressiv und Schlagzeuger Daniel hämmert den Hörer in Grund und Boden. Besonders gelungen sind auch die Reibungseffekte der beiden Gitarren in 'Definition Of Dread'. Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, den Fünfer beim Legacy-Fest live zu sehen. Damals haben sie mich schon überzeugt und auch beim Hören der CD zucken meine Nackenmuskeln. Streckenweise nimmt sich das Schlagzeug etwas zurück und lässt den Saitenhexern Raum für Spielereien, nur um im nächsten Moment wieder voll zuzuschlagen.
Die Riffs sind spannend und außergewöhnlich – die Gitarristen Tobias und Alexander kennen keine Tabus. Leider verankern sie sich so aber auch weniger in den Gehörgängen, dafür bleiben die metaltypischen Passagen umso stärker haften. Hier liegt aber auch das einzige Manko von BURIAL VAULT: Die Gitarristen spielen einwandfrei, erzeugen durch ihre spezielle Komposition ein Alleinstellungsmerkmal und sorgen dafür, dass man wirklich zuhört und die Musik nicht nebenbei laufen lässt. Und doch sind gerade die Riffs nur selten eingängig, wenig abwechslungsreich und lassen den "Wow!"-Effekt der virtuosen Gitarrenspieler vermissen, die einfach nur durch ihr Spiel überzeugen. Das Gitarrenspiel hebt sich deshalb ab, weil nicht viele Bands auf derart starke Reibungen setzen – gleichzeitig hebt sich aber kein Riff hervor, kein Solo sticht richtig heraus.
Trotzdem ist "Come To Grief" ein sehr gelungenes Werk, das jedem Anhänger extremer Klänge Spaß machen wird und ohne Ende rockt. Mit ein paar starken Soli mehr könnte aus BURIAL VAULT etwas Großes werden. Nach zwei EPs nehmen die Jungs 2010 endlich auch ein Album auf. Ich bin gespannt auf mehr!
Anspieltipps: 'Infernality Obsessed', 'Odium And Angst'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper