BUN CHAKEZE - Whose Dreams
Mehr über Bun Chakeze
- Genre:
- Prog Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Bun Chakeze
- Whose Dreams?
- Walk In Paradise
- Handful Of Rice
- Flight Of The Phoenix
- Midnight Skies
- Long-Distance Runner
- The Deal
Herrlicher altmodischer Artrock.
Das vorliegende Album "Whose Dreams?" ist bereits im Jahr 1985 eingespielt worden, erschien aus diversen Gründen aber damals nicht. Sieben Jahre später wurde es remixed und anno 2010 für die aktuelle Veröffentlichung gemastered. Ein langer Weg, aber für BUN CHAKEZE, so der ulkige Name der Band, ein lohnenswerter, denn die Band ist aktuell wieder zusammen und wenn das gebotene Material den aktuellen Standard wieder spiegelt, dann würde ich die Truppe sehr gerne einmal live erleben. Aber ich träume falsch.
Schaut man sich die Besetzung an, so entdeckt man dort im Instrumentarium neben den obligatorischen Gitarren, Bässen und Drums, auch Synthesizer, Bass Pedalen und ein Piano. Wer jetzt noch einmal auf das ursprüngliche Aufnahmedatum des Albums in der Einleitung schaut, kann schnell den komplett richtigen Schluss ziehen, dass BUN CHAKEZE eher progressive Musik fabrizieren. Wobei die Parallelband in diesem Fall nicht RUSH, sondern PINK FLOYD heißt. Das heißt, BUN CHAKEZE rocken selten gradlinig drauflos, sondern gehen lieber sanft und beschwingt vor. Dabei spielen Tasteninstrumente und Gitarre eine völlig gleichberechtigte Rolle. Der Gesang von Joey Lugassi ist dabei eher verhalten und völlig ohne Pathos. Man hat beinahe den Eindruck, dass er sich selbst für einen weniger guten Vokalisten hält. Allerdings passt seine Art den Songs einen roten Faden einzuhauchen ganz ausgezeichnet zu der dargebotenen Musik. Alles klingt spontan und wenig konstruiert, wobei ich stark davon ausgehe, dass die Jungs lange an den facettenreichen Songkonstrukten herum gefeilt haben werden.
Wer bei progressiver Musik jetzt an hektisches Gezappel denkt, ist bei BUN CHAKEZE allerdings auf dem völlig falschen Dampfer, was aber die floyd'sche Parallele schon andeuten sollte. Vielmehr sind die sieben Nummern alle völlig entspannt, um nicht zu sagen bekifft, und entwickeln mit jedem Durchhören noch mehr Faszination. Dazu passt auch das offene, aber vielseitige Schlagzeugspiel von Cliff Deighton, welchem es gelingt, spannende Taktgebilde unter die spacigen Ausflüge seiner Kollegen zu legen.
Wer es also ein bisschen altmodisch progressiv mag und wer zwischen allen Riffgewittern auch mal entspannt einer etwas anderen, musikalisch sehr hochwertigen Musik eine Chance geben möchte, dem sei dieses Album dringend ans Ohr geraten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae