BORMANN, MICHAEL - Closer
Mehr über Bormann, Michael
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pride & Joy Music / Edel Distribution
- Release:
- 22.05.2015
- I'm Not Your Entertainment
- Let's Make History
- Never Say Die
- Can't Get A Touch Too Much
- Because We Are The World
- Living It Up
- I Wanna Be A Rockstar
- For This One Time In Life
- Closer
- Rich Men's World
- Down To The Bottle
- Warrior
Lauwarmer Allerweltsrock.
MICHAEL BORMANN will offenkundig mit aller Gewalt ans Mainstreampublikum. Zu diesem Zweck war er sich leider nicht zu schade, bei einer dieser Castingshows im Unterschichtenfernsehen, "Voice of Germany", mitzumachen, um sich dort von Schießbudenfiguren coachen und bewerten zu lassen, die in etlichen Fällen weniger Erfahrung im Musikgeschäft haben dürften als er selber. Schließlich hat er vor bereits etwa 25 Jahren JADED HEART gegründet. Die Bugwelle dieser zweifelhaften Medienaufmerksamkeit nutzend, legt er nun sein fünftes Soloalbum "Closer" vor.
Auf dieser CD hat MICHAEL BORMANN, der vor allem als Sänger bekannt ist, fast alle Stücke geschrieben, bis auf ein paar Gastbeiträge alle Instrumente gespielt und die Produktion übernommen. Ob das die Zampanos der Castingshow selbst hingekriegt hätten, sei mal dahingestellt. "Closer" enthält eingängigen Rock, nach eigener Darstellung Hard Rock, mit leicht poppiger Schlagseite. Dass man sich mehr als einmal an die alten BON JOVI erinnert fühlt, liegt sicher nicht nur an Michael Bormanns stimmlicher Ähnlichkeit mit Jon Bon Jovi. Dabei sind einige nette Nummern im Bereich Mid-Tempo ('Living It Up') oder tatsächlich Hard Rock ('I'm Not Your Entertainment', 'I Wanna Be A Rockstar') und hübsche Balladen (Titellied) vertreten. Das Schielen nach dem Massenpublikum, das nicht unbedingt rock- oder gar metalaffin ist, hat sich allerdings nachteilig auf die Scheibe ausgewirkt. Die poppigen Keyboards und Chöre, die stellenweise zu hören sind, sowie die Nummer 'Never Say Die', die beinahe mehr Rhythmus als Melodie ist, mögen ja noch angehen. Doch 'Because We Are The World' fährt einen Kinderchor auf, die abschließende Ballade 'Warrior' ist schon arg schwülstig, und bei zwei Stücken ('Can't Get A Touch Too Much', 'Down To The Bottle') schreckt Michael Bormann nicht einmal vor Rap zurück!
In seinen besseren Momenten bietet "Closer" ordentliche Rockkost. Der Rest ist nicht gerade unsere Baustelle. Ach ja, die Leadgitarre hätte Michael Bormann besser durchweg fingerfertigeren Gitarristen überlassen sollen.
Anspieltipps: I Wanna Be A Rockstar, Closer
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser