BOON - Beauty Is A Sign Of Weakness
Mehr über Boon
- Genre:
- Metal
- Label:
- Burnside Records
- Release:
- 03.03.2006
- Disgrace
- Operation Mindfuck
- Oxymoron Love
- Used To Live A Lie
- To Forgive
- Neon Horizon
- Bloodstained
- No God For No One
- G.R.E.Y.
- Devil Lines
- God Damned Us All
- Sun
- Thirteen
BOON geben als Einflüsse stilistisch so unterschiedliche Bands wie u.a. PANTERA, MASTODON und DOWN an. Und tatsächlich kann man all diese Combos in der Musik der Österreicher irgendwo wieder finden. Einerseits bekommt man des Öfteren Dimebag-Darrell- bzw. Pepper-Keenan-Riffs zu hören, andererseits aber auch mal klaustrophobisch-melodische Parts, wie wir sie von dem leicht angebrannten Atlanta-Vierer kennen. Dabei wird das Ganze von viel Logik zusammengehalten, so dass man nicht meint, es mit drei verschiedenen Platten zu tun zu haben. Phasenweise habe ich lediglich den Eindruck, die Jungs wüssten nicht so genau, ob sie komplett durchknallen oder doch lieber die geradlinige Schiene fahren sollen. Obwohl: Wenn ich's mir recht überlege, sind sie aufgrund des Songwritings schon angenehm nah an MASTODON und damit schön weit draußen. Wie auch immer…
Beginnt die Scheibe mit dem thrashigen 'Disgrace' noch recht konventionell, werden die Daumenschrauben bei dem folgenden 'Operation Mindfuck' schon etwas fester angezogen (die proggig akzentuierten Gitarren im Mittelteil sind nicht ohne); gleichzeitig kann man hier zum ersten Mal den rau-melodischen Gesang von Wolfgang Pendl bewundern. Ebenfalls mit eingängigen Vocals ist die an Position drei platzierte doomige Midtempo-Walze 'Oxymoron Love' ausgestattet, die den Eröffnungsdreier qualitativ abrundet. Im Folgenden bewegen sich BOON dann in dem durch dieses Trio vorgegebenen stilistischen Rahmen und hauen dabei noch jede Menge starke Tracks raus, wie die dissonant-verschrobenen, aber nie zu sperrigen Brecher 'To Forgive' (cooler Refrain!), 'Bloodstained' und 'Used To Live A Lie', die immer wieder mit mörderischen Grooves aus dem Knick kommen, das im Chorus an die unvergleichlichen (THE) THOUGHT INDUSTRY erinnernde 'G.R.E.Y.' sowie das düster-melodische 'Sun'. Und für alle, die es gerne etwas ausladender mögen, halten die Burschen mit dem über acht Minuten langen, jederzeit spannenden 'Neon Horizon' auch noch das richtige Futter bereit. Gegen Ende dieser Nummer wird über entspannte Drumbeats und eine großartige Gitarrenmelodie das heftigste Geschrei der gesamten Platte gelegt. Krass, extrem intensiv und sehr geil!
Mit "Beauty Is A Sign Of Weakness", der bereits fünften Veröffentlichung aus dem Hause BOON, setzt das Quartett ein deutlich sichtbares Ausrufezeichen. Die ausgefeilten Songs und die sehr gute Produktion können jedem internationalen Vergleich standhalten und lassen für die Zukunft noch einiges hoffen. MASTODON-Fans müssen hier reinhören; alle anderen sollten das ebenfalls tun.
Anspieltipps: Disgrace, Bloodstained, Oxymoron Love, G.R.E.Y.
- Redakteur:
- Oliver Schneider