BLIND PETITION - Law & Order
Mehr über Blind Petition
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Brakin Records
- Release:
- 05.09.2014
- Like Hell
- People
- The Score
- Law & Order
- Highway Devils
- God Of Rock & Roll
- Down To The Ground
- How Long
- Fellin' High
- Won't You
- Blind Petition
Ein Leben für den Hardrock!
Vier Dekaden haben diese Österreicher schon durchgehalten, sich niemals verbiegen lassen, aber auch nicht den süßen Geschmack des Mainstreams gekostet, der sich vor allem in den 80ern immer wieder geboten haben dürfte. Stattdessen ist sich BLIND PETITION seit Bandgründung immer treu geblieben, hat zwar immer mal wieder Nuancen aus den derzeitigen Strömungen in den eigenen Sound fließen lassen, die eigentliche Formel aber niemals verändert - und die lautet bis zum heutigen Tag 'grooviger Hardrock' traditioneller Machart.
Das neue Album "Law & Order" ist aber dennoch eine Art Comeback, denn Studiobesuche sind bei BLIND PETITION mittlerweile kein alltägliches Muss mehr. Mehrere Jahre hat sich die Band Zeit gelassen, um neue Songs zu komponieren und die Ideen reifen zu lassen. Und in vielen der neuen Tracks hat sich diese besonnene Arbeitsweise auch nachhaltig ausgezahlt.
Dabei ist allerdings auffällig, dass die Band neuerdings mit wesentlich deftigeren Grooves arbeitet und hin und wieder auch einige alternative Gitarrensounds in ihre Songs einbaut. Die Fährte des durch und durch klassischen Hardrocks wird auf "Law & Order" nicht immer konservativ verfolgt; dies gibt den Herren jedoch genügend Möglichkeiten, die Musik variabel zu halten und sich im aktuellen Anlauf nicht wieder selbst zu wiederholen. Ausgezahlt hat sich die wesentlich modernere Klangkost in Stücken wie 'God Of Rock & Roll' und 'How Long', die mit traditionellen Mustern und fettem Gitarrensound überzeugen. Und auch eine flotte, melodische Geschichte wie 'Feelin' High' profitiert vom aufgefetteten Klang der Sechssaiter und dem zeitgemäßen Rhythmusfundament, auf dem der Song ausgetragen wird.
Doch nicht alles, was die Band auf "Law & Order" verewigt hat, ist auch wirklich respektabel. Gerade im ersten Abschnitt der Platte fehlen ein paar klare Hooklines, die den Anker auswerfen und das Album erden. Viel Stückwerk charakterisiert diese Phase, die es "Law & Order" deutlich erschwert, überhaupt erst in Gang zu kommen. Die Grooves sind auch hier ehrenhaft, das Songwriting aber bestenfalls passabel. Erst in der zweiten Halbzeit kommen die Ösis wieder in Schwung und finden zu einer schätzenswerten Form zurück - doch zu diesem Zeitpunkt hat man schon relativ oft schlucken müssen.
Immerhin: Wer sich nach 40 Jahren immer noch souverän halten bzw. mit der Zeit gehen kann, ohne die Wurzeln abzuschieben, dem gebührt der entsprechende Respekt. Und den hat BLIND PETITION selbst dann, wenn die neue Scheibe nicht immer ins Schwarze trifft. Dennoch bleibt zu befürchten, dass die südlichen Nachbarn mit diesem Album nicht mehr viele neue Fans gewinnen werden. Dafür fehlt es letzten Endes dann doch an vollwertiger Überzeugungskraft!
Anspieltipps: Law & Order, Feelin' High
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes