BLEEDING THROUGH - The Truth
Mehr über Bleeding Through
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 10.01.2006
- For Love And Failing
- Confession
- Love In Slow Motion
- The Pain Killer
- Kill To Believe
- Dearly Demented
- Line In The Sand
- She's Gone
- Tragedy Of Empty Streets
- Return To Sender
- Hollywood Prison
- The Truth
Nach ihrem überall abgefeierten letzten Album "This Is Love, This Is Muderous" konnten sich BLEEDING THROUGH nach längerer Dürrezeit endgültig in der Spitzengruppe der Metalcore-Szene etablieren und sind nun bereit, ihren Status auch in Europa zu festigen. Album numero vier soll ihnen dabei helfen und bietet auch einige richtig fette Argumente, die das Gros des Kollegiums ziemlich blass aussehen lassen. Trotz einzelner Keyboard-Parts, und trotz vieler Clean-Refrains ist "The Truth" nämlich richtig heftiges Metal-Geballer, das zwischendurch immer noch die Hardcore-Wurzeln erkennen lässt, insgesamt aber teilweise so derbe knallt, dass man selbst die Death-Metal-Konkurrenz nicht scheuen muss. Es geht also zur Sache auf dem neuen Album, und das in einer Form, die sich szeneintern mit nichts vergleichen lässt.
BLEEDING THROUGH scheißen auf typische Strickmuster à la AS I LAY DYING und Co. Die Schemen sind nicht so festgefahren, und so fährt "The Truth" auch von Beginn an immer wieder Überraschungsmomente auf. Nach dem Standard-Metalcore-Kracher 'For Love And Failing' legt man mit dem Midtempo-Brecher 'Confession' nocht relativ 'normal' los. Dann aber erweitert man den stilistischen Umfang des eigenen Sounds und verarbeitet einige dramatische Keyboard-Sounds in 'Love In Slow Motion'. Bei 'The Pain Killer' und 'Dearly Demented' gibt es puren Modern Thrash, was die beiden Songs neben dem ziemlich düsteren 'Tragedy Of Empty Streets' auch zu den härtesten Stücken auf "The Truth" macht. Das genaue Gegenteil ist die überraschend sanfte Ballade 'Line In The Sand', bei der sich die Band von einer Seite zeigt, die man nach dem anfänglichen Gewitter gar nicht vermutet hätte. Dabei belassen es BLEEDING THROUGH dann auch nicht; immer wieder tendiert man über die Grenzen zum Emocore hinaus und spielt diese Stärke vor allem in den melodischen Refrains bei Songs wie 'Return To Sender' aus. Dass das Sextett aus Orange County dabei verdächtig hitkompatibel agiert, verwundert einen schließlich auch nicht mehr, denn bei der alles in allem super-vielseitigen Herangehensweise hat die Band einen bis dahin schon so oft zum Staunen gebracht, dass man spätestens zur Halbzeit in Euphorie verfällt.
Es sind solche Bands wie BLEEDING THROUGH, die in einer Zeit, in der sich die Metalcore-Szene immer mehr in eine Sackgasse bewegt, neue Maßstäbe setzen und gesonderten Wert auf das legen, was eigentlich die Basis des Sounds sein sollte: Metal! Die Brachialität, mit der die vom früheren ANTHRAX-Gitarrero produzierte Scheibe durch die Boxen schießt, entschädigt jedenfalls für manche zu poppig geratene Genre-Veröffentlichung der letzten Monate und lässt den Fan dieser Musik gleichzeitig noch aufatmen. Es gibt sie noch, die innovativen Momente in Hardcore-Metal-Mixbereich, und dank solcher Bands wie BLEEDING THROUGH sollte die Beliebtheit dieser modernen Stilrichtung auch nicht abreißen. Zehn Tage nach Jahresbeginn steht die erste Pflichtanschaffung 2006 in den Startlöchern. Oder noch einmal deutlicher: KAUFEN!
Anspieltipps: For Love And Failing, Love In Slow Motion, Kill To Believe, Tragedy Of Empty Streets, Return To Sender
- Redakteur:
- Björn Backes