BLACK COURT, THE - Gray - The Colors Of Fire And Pain
Mehr über Black Court, The
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 27.11.2015
- Feast
- Losing Ground
- Speak To The Void
- Gray
- Words Become Bullets
Schönes erstes Lebenszeichen
Es gibt wohl kaum ein Genre, das sich im deutschen Underground aktuell einer solchen Beliebtheit erfreut, wie der melodische Todesstahl. Seit Jahren explodiert die Szene hierzulande vor Potential, und noch immer kommen neue Bands hinzu. Seit 2011 mischen auch die Hannoveraner THE BLACK COURT bei den Anhängern des Göteborg-Sounds mit. Das erste Lebenszeichen des Quartetts aus Niedersachen war seine Demo-EP aus dem Jahr 2013, mit der es vorerst nur lokal auf sich aufmerksam machen konnten. 2015 folgt nun nach zweijähriger Produktionszeit mit der neuen EP "Gray – The Colors Of Fire And Pain" der erste offizielle Release der noch jungen Truppe.
Musikalisch orientiert sich das Quartett dabei deutlich mehr an den Spätwerken von AT THE GATES, als an den melodischeren Vertretern des Genres wie etwa IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY. Gerade die tiefer gestimmten Gitarren und das sehr groovige Riffing erinnern stark an Martin Larsson und Anders Björler, die zusammen das Gitarren-Duo bei den stilprägenden Schweden bilden. Hinzu kommt das feine Schlagzeugspiel von Drummer Philipp, der glücklicherweise großteils auf wilde Double-Bass-Attacken verzichtet und sich stattdessen darauf konzentriert, den Songs einen tighten Groove zu verpassen. Am besten nachzuhören ist diese Zusammenspiel zwischen Drums und Gitarren auf dem Opener 'Feast', der auch direkt ein erstes Highlight der EP markiert. Doch auch in den übrigen vier Songs verstecken sich mit dem schönen Instrumental 'Gray', dem sehr melodischen 'Speak To The Void' und dem finalen 'Words Become Bullets' drei weitere durchaus starke Tracks. Einzig 'Losing Ground' weist beim Songwriting einige Schwächen auf und knüppelt stellenweise etwas ziellos daher.
Auch technisch haben die Jungs einiges zu bieten. Alle Instrumente sind verdammt tight eingespielt und auch die anspruchsvolleren Passagen meistert Gitarrist Sebastian spielend. Nur die Growls von Frontmann Oskar können das hohe Niveau nicht ganz halten, fehlt ihnen doch einfach ein wenig der Druck und das Volumen. Verstärkt wird dieses Manko durch die Produktion der EP, in der die Growls etwas zu stark in den Vordergrund gestellt werden. Gerade im Melodic Death Metal wirken die Vocals deutlich besser, wenn sie tiefer in den Mix gelegt werden und die übrigen Instrumente nicht überdecken.
Trotz der genannten Kritikpunkte bleibt "Gray – The Colors Of Fire And Pain" ein durchaus gutes erstes Lebenszeichen der Hannoveraner. Wer melodischen Todestahl mag, der sollte hier definitiv ein Ohr riskieren. Erweben kann man das gute Stück übrigens auf der Homepage der Jungs.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs