BATTLE RAIDER - Battle Raider
Mehr über Battle Raider
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Fighter Records
- Release:
- 21.08.2017
- Flying Fingers
- Battle Raider
- Hard Flyer
- Atlanteans of Gold
- Early Fantasy
- Tartan Piper Alpha
- Commander
- A Sioux Prayer
Weniger (Songs) wäre mehr gewesen!
Cover, Artwork und Bandname und -Logo machen sofort klar was hier Sache ist. "True Metal As F**k" steht auf dem Speiseplan, dargeboten von BATTLE RAIDER aus dem fernen Mexiko. Das Quintett versteht sich selbstredend auch entsprechend in "Schale zu schmeißen" (wie man uns zu sagen pflegt), hat die entsprechenden Posen einstudiert und scheinbar verdammt gute Kontakte zu einer Leder-Manufaktur. Weitere Fragen?
Eher nicht, auch wenn selbst die eingeschworensten Zeitgenossen der Old School-Fraktion in ihrer Euphorie einigermaßen gebremst werden, wenn "Battle Raider" zum ersten Mal in vollem Umfang aus den Boxen gedonnert ist. Zunächst einmal, weil der soundtechnische "Donner" leider ein nur eher verhaltener ist, was jedoch nicht zwingend ein Problem darstellt, wenn da nicht dieser schräg klackernde Bass wäre. Bei den ersten Songs sieht man da aber noch locker drüber hinweg, schließlich wirken diese Tracks - allesamt logischerweise mit ausgeprägter MANOWAR-Schlagseite ausgestattet - dennoch in sich stimmig.
Zwar lassen sich mitunter auch Gitarrenpassagen heraushören, die auch auf Techniker wie Yngwie MALMSTEEN (nachzuhören etwa im entsprechend betitelten 'Flying Fingers') als Einfluss hindeuten, dennoch überwiegt der puristisch intonierte Heavy Metal in 80er-US-Machart. Zu erwähnen ist auch, daß BATTLE RAIDER neben Onkel Joey und Co. unter anderem auch in JAG PANZER Idole gefunden hat, nicht zuletzt, weil Sänger Hussein Lehder mitunter bestrebt ist es Harry Conklin gleichzutun. Die anvisierten Höhenregionen schafft der Kerl logischerweise nicht, 'Early Fantasy' bleibt aber dennoch einer der gelungenen Tracks dieses Albums.
Das trifft für das anschließende Instrumental namens 'Tartan Piper Alpha' leider überhaupt nicht zu. Viel eher sollte die Nummer in der Kategorie "misslungenes Experiment" verbucht werden, klingt der Großteil doch eher nach spontaner Aufnahme aus einem Proberaum, in dem sich Musiker treffen, um ganz nach Lust und Laune irgendwas von sich zu geben… Keine Ahnung, was das hätte werden sollen.
Zwar darf Hussein in den letzten beiden Tracks 'Commander' und 'A Sioux Prayer' sehr wohl wieder ans Mikro, am Umstand, daß keiner davon auch nur ansatzweise mit dem ersten Teil des Albums mithalten kann, ändert das aber auch nichts. In beiden Fällen hat man als Zuhörer den Eindruck es mit "Stückwerk" zu tun zu haben, wobei 'Commander' immerhin partiell ausgegoren klingt, während bei zweitgenanntem Song lediglich die durchaus gute Idee, diesen mit indianisch inspirierten Einsprengsel aufzufetten, als positiv zu bewerten ist. Warum dabei ausgerechnet der Bass überpräsent sein muß und der noch dazu gegen den Rest der Band spielt, bleibt aber wohl auf ewig das Geheimnis der Band.
Somit bleibt als Fazit, daß hier wohl eine EP mit (den ersten) fünf Tracks genügt hätte, während man sich den Rest durchaus hätte sparen dürfen (oder zumindest für irgendwelche zukünftigen Compilations hätte unter Verschluss behalten sollen.....).
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer