BALMOG - Laio
Mehr über Balmog
- Genre:
- War Anthem Records
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- War Anthem Records
- Release:
- 23.05.2025
- Falling
- Mud To Gold
- Tongue In Pieces
- Like God Who Knows
- Ortus Umbra
- Mashalam
- The Silence Of The Trumpets
- Getsemani
Reine Bösartigkeit alleine reicht nicht.
Bis heute habe ich die Faszination für BALMOG nie so recht begreifen können. Nicht nur im spanischen Underground, sondern auch in den Insiderlisten des europäischen Fachpublikums genießen die Galizier ein sehr hohes Ansehen, das sie meines Erachtens aber bis dato noch mit keiner Platte durchgängig und komplett rechtfertigen konnten. Dementsprechend zeugt es auch nicht von etwaiger Geringschätzung, sondern vorrangig von persönlichen Erfahrungswerten, dass die Erwartungen an den neuen Langspieler nicht allzu groß sind. Glücklicherweise bin ich mir dieser Vorgehensweise am Ende auch treu geblieben.
"Laio" fährt nämlich das übliche unkonventionelle Spektakel zwischen rauem BATHORY-Black-Metal, vereinzelten Hommages an die zweite Welle aus dem hohen Norden und sehr bösartigen, recht modernen Sounds aus dem erweiterten BEHEMOTH-Spektrum auf, besinnt sich dabei einmal mehr auf die recht eigenwillige Aufbereitung der Leadgitarren und arbeitet über die gesamte Strecke auch ziemlich deutlich gegen den Strich. Die Suche nach eigenen Nischen verdient natürlich auch entsprechend Respekt, beim Einfahren der individuellen Ernte sind die Spanier aber immer noch nicht nach den ganz seltenen Zutaten fündig geworden und rumpeln sich lediglich aggressiv, aber nicht spektakulär durch die acht neuen Nummern.
"Laio" ist rau, unverfroren und auch frostig in Szene gesetzt, bringt mit 'The Silence Of The Trumpets' aber auch nur einen einzigen Song zutage, dem man auch das Prädikat 'absolut empfehlenswert' nachsagen kann. Die restlichen Nummern verharren im oberen Mittelfeld des internationalen Black Metals, brechen aber niemals entscheidend aus und stellen den Eigensinn zumeist vor die musikalische Qualität. Mit dieser Maßnahme hat BALMOG auch diesmal nicht den erwünschten kreativen Erfolg. Dabei ist "Laio" letzten Endes definitiv kein schlechtes Album, aber es mangelt einfach an erhabenen Passagen und einer konsequenten Verbrüderung von Aggression und überzeugendem Songwriting, so dass nicht zuletzt aufgrund der enorm großen Konkurrenz auch anno 2025 wieder das Nachsehen bleibt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes