BLACKDEATH - Phantasmhassgorie
Mehr über BLACKDEATH
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Heidens Hart
- Release:
- 04.02.2019
- Hass aus dem Himmel
- ...ist Hass
- Phantaasmhassgorie
- Der Engelhass
- Gott ist mein Hass
- Hass in den Adern der Erde
- Durch den Wirbel des Hasses
- Der Hass der Toten
Komplexes, leider überfordertes Tribut an die zweite Welle
Hass als Triebfeder für ein ziemlich konfuses, sperriges Album, das den Faktor Verwirrung zum Standard markiert und sich links und rechts an allen Konventionen vorbeischiebt, auf der Suche nach Akzenten aber deutliche Schwierigkeiten bekommt - willkommen in der Welt von BLACKDEATH. Das russische Black-Metal-Ensemble hat sich definitiv von herausfordernden Werken wie beispielsweise SATYRICONs "Rebel Extravaganza" leiten lassen und die Komplexität so tief in den Sounds der neuen Scheibe verankert, dass man immer wieder den Faden verliert, so sehr man sich auch eigentlich mit dem Material von "Phantasmhassgorie" anfreunden möchte. Die klare Linie besteht eigentlich nur aus den exzellent inszenierten Gitarrensounds, die Freunden der frühen zweiten Welle sofort ins Ohr gehen dürften. Nur bleibt der ewige Haken, der sich durch die gesamte Veröffentlichung zieht: Interessante Gitarren auf der einen können die verschnürten Ideen auf der anderen Seite nicht lockern.
Und so entwickelt sich die aktuelle Scheibe der russischen Finstermannschaft zu einem ständigen Drahtseilakt über eine Schlucht voller misanthropischer Emotionen, verquerer Arrangements, undurchsichtiger Breaks und einem schlussendlich ungenügend etablierten Spielfluss, der zwar dann mal kurz durchbrochen wird, wenn tatsächlich mal eine leidenschaftliche aggressive Attitüde an die Oberfläche kommt, in den meisten übrigen Augenblicken aber tatsächlich an seiner Kopflastigkeit scheitert und folglich auch das Interesse senkt. Denn ganz klar: Dieser Effekt lässt sich irgendwann nicht mehr vermeiden.
Dabei ist es tatsächlich so, dass die Ideenvielfalt von "Phantasmhassgorie" exemplarisch für die kreativen Impulse steht, mit denen BLACKDEATH ins Rennen geht. Doch die Band überfordert sich selbst, überfrachtet die Songs mit ständigen Tempo- und Stimmungswechseln und ist trotz des eher basischen, rudimentären Sounds eine viel zu launische Angelegenheit, deren biterrer Nebengeschmack sich nicht entfernen lässt. Wer rauen, verrohten Black Metal experimentell erleben möchte, darf sicher ein Ohr riskieren. Unterm Strich ist "Phantasmhassgorie" aber zu sperrig und zu sehr vom Kopf getrieben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes