AZKETEM - Amid
Mehr über Azketem
- Genre:
- Doom Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.12.2025
- Erected To Commemorate
- End It All
- Nights Adrift
- T.O.I.F.T.G.
- By Light
- Riven Astray
Melancholie und Langatmigkeit.
Ach, wie ich das hasse: Da bringt eine Band die allerbesten Vernlagungen mit, gestaltet ihr Material betont vielseitig, will sich stilistisch auch nicht eingrenzen lassen, und dennoch will der Funke nicht überspringen, weil die jeweiligen Zutaten einfach nicht zünden. So geschehen auch im Fall von AZKETEMs neuen Album "Amid".
Epische Chöre, viele akustische Passagen, eine ordentliche Dynamik und hin und wieder auch ein paar anständige Riffs, dazu coole Drums und Percussions sowie ein Hang zur Melancholie in diesem düsteren Kosmos, in den sich AZKETEM hier schleppend niederlässt: Ja, die Voraussetzung für ein packendes Erlebnis im erweiterten Schnittfeld von Doom und Post Metal scheint gegeben, ein paar schwarzmetallische Ansätze versprechen weitere Variabilität, und atmosphärisch wird hier auch ein vernünftiger Teppich gespannt, der den Stimmungen der Platte gerecht werden kann. Aber irgendwie fehlt letztlich die Leidenschaft in der Performance, mit der die Truppe aus Berlin die sich immer deutlicher anbahnende Lethargie durchbrechen könnte. "Amid" entwickelt einen zunehmend wachsenden, experimentellen Charakter, nimmt die metallische Präsenz zum Ende hin gar völlig raus, scheint aber auch damit zufrieden zu sein, ein paaar finstere Soundscapes zu entwerfen, die dann aber nicht entsprechend vollendet werden. Ist der Opener 'Erected To Commemorate' noch mit einigen würzigen Doom-Sequenzen angereichert, verflacht das Erlebnis mit der Zeit ziemlich rasch und verliert sich schließlich auch in den traurigen Noten und der durchdringenden Melancholie. Und auch wenn sich AZKETEM hier eine ganz eigene Nische aushöhlt, kreiert die Band auf Seiten des Hörers nicht jene Geborgenheit, von der man sich umgarnen lassen möchte und in die man sich schließlich sanft hineinstürzen möchte.
"Amid" bringt ein gutes Startkapital mit, das letztlich jedoch nicht effizient investiert wird. Die Scheibe ist an sich zu träge und auf Dauer leider ermüdend. Und angesichts der bestehenden Qualitäten der Jungs aus der Hauptstadt ist das fast schon tragisch.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes


