AUTHORITY ZERO - Ollie Ollie Oxen Free
Mehr über Authority Zero
- Genre:
- Skatepunk / Reggae
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Concrete Jungle
- Release:
- 18.06.2021
- Ollie Ollie Oxen Free
- Nowheres Land
- The Good Fight
- Fire Off Another
- Ear To Ear
- The Back Nine
- Fully Operational
- Seas And Serpents
- A New Day
- Don't Tear Me Down
- Have You Ever
- For What It's Worth
- Bruiser
Bockstarke Skatepunk-Scheibe!
Kennt ihr auch diesen Moment, indem ihr erstmalig in ein Album einer euch unbekannten Band reinhört und euch fragt, wie euch selbige so lange entgangen sein kann? Genau dieses Erlebnis hatte ich mit AUTHORITY ZERO und dem neuen Album "Ollie Ollie Oxen Free", das mit seinem poppig angehauchten Skatepunk bei mir natürlich offene Türen einrennt. Dennoch sind mir die Herren aus Arizona trotz 25-jähriger Bandgeschichte und mittlerweile acht Langspielern bisher kein Begriff, was sich angesichts der ersten Töne des Openers und Titeltracks nun aber wahrscheinlich schlagartig ändern dürfte.
Mit diesem geht es nämlich in bester Manier der frühen Zweitausender voll auf die Zwölf, wobei ich neben Skatepunkern wie PENNYWISE auch eine ordentliche Melodic-Hardcore-Schlagseite heraushöre, die mich sogar ein wenig an meine Lieblinge RISE AGAINST erinnert. Wobei hier nicht ganz klar ist, wer sich von wem hat inspirieren lassen, denn immerhin ist AUTHORITY ZERO bereits deutlich länger in der Szene unterwegs als Tim McIlrath und Kollegen. 'Nowheres Land' ist dagegen dann waschechter Skatepunk mit dezenter Pop-Kante, die sich vor allem in den unheimlich klebrigen Melodien äußert, die den Gehörgang nach dem ersten Hörgenuss so schnell nicht mehr verlassen möchten. Diese Ohrwürmer entwickeln sich übrigens schnell zum Markenzeichen des achten Albums der Bandhistorie, verzichtet doch kaum mal ein Track auf eine feine Hookline. Einzelne Glanzpunkte herauszugreifen fällt mir entsprechend auch unheimlich schwer, denn vom großartigen 'Fire Off Another' über die BAD RELIGION-Gedächtnisnummer 'For What It's Worth' bis hin zum Rausschmeißer 'Bruiser' zünden eigentlich alle Songs auf der Stelle. So ist 'Ear To Ear' vielleicht der einzige Song, der mir auch nach mehreren Durchgängen nicht so recht gefällt. Dabei beginnt der Track eigentlich wieder mit starker Gitarrenarbeit und tollen Melodien, driftet aber ab der Mitte dann zeitweise in eine Reggae-Passage ab, die für mich einfach deplatziert wirkt. Bei 'Fully Operational' und dem akustischen 'A New Day' funktioniert der Reggae-Vibe (der offenbar ein Markenzeichen der Truppe zu sein scheint) dagegen durchaus gut, vielleicht weil jeweils der gesamte Song komplett um selbigen aufgebaut wurde.
Aber der zuvor angeführte Kritikpunkt bleibt angesichts des ansonsten absolut großartigen Songmaterials eine winzige und eher unwichtige Randnotiz. Eben selbiges kann nicht von der Tatsache behauptet werden, dass die Altpunker erst Anfang des Jahres die EP "The Back Nine" (der gleichnamige Song ist übrigens auch ein echter Hit!) veröffentlicht haben und kurzerhand sämtliche Songs auf dem neuen Langeisen recyceln. Für Fans der Amerikaner sicher nicht unbedingt erfreulich, wenn man sich gerade erst die Kurzrille ins Regal gestellt hat. Wer hingegen AUHTORITY ZERO noch nicht auf dem Zettel hatte und ein offenes Ohr für Skatepunk mitbringt, sollte den Silberling dringend antesten. Ich jedenfalls ärgere mich schwarz, dass die Amerikaner so lange auf meiner Punk-Landkarte nicht aufgetaucht waren...
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs