AUSTERE - Only The Wind Remembers
Mehr über Austere
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eisenwald Tonschmiede
- Release:
- 17.11.2009
- Towards The Great Unknown
- Only The Wind Remembers
Lebendige, intensive und bisweilen erdrückende Musik, die voller Schönheit und Hingabe steckt.
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass ich euch das zweite Studioalbum der australischen Band AUSTERE vorstellen durfte, das ich noch heute für ein sehr eigenständiges und wichtiges Werk im Bereich des melancholischen Black Metals halte, das auch seine Schnittmenge mit dem Genre des Post Rock hat, ohne sich diesem zu sehr zu nähern. Nun liegt mir eine EP namens "Only The Wind Remembers" vor, die ich bisher nicht kannte, war sie doch nur in einer kleinen Auflage als Import und als Split-EP mit LYRINX erhältlich. Die Eisenwald Tonschmiede hat sich des Problems angenommen und eine Neuauflage als MCD im schönen, kartonierten Digisleeve veröffentlicht, die für Fans der Band keine Wünsche offen lässt.
Enthalten sind zwei ausladende Stücke mit Spielzeiten um die zwölf Minuten, die genau das präsentieren, was die beiden Herren hinter AUSTERE in Vollendung zelebrieren: Das Wahnhafte, das in einer Stimme Niederschlag findet, die klingt wie der verzweifelte Schrei des Hexenkönigs von Angmar, wie das Kreischen eines Raubvogels und das geisterhafte Rufen eines Kauzes. Ich habe die Stimme schon früher mit jenen der Herren Vikernes und Hatlevik verglichen, und dieser Vergleich trifft selbstredend auch hier zu, ist die EP doch älter als das zweite Studioalbum. Vor allem den Vergleich mit FLEURETY müssen sich die Australier gefallen lassen. Wobei das ja ausschließlich als Kompliment gemeint ist.
Musikalisch bietet "Only The Wind Remembers" eine wellenhaft brandende Mixtur aus schwarzmetallischen Elementen und den offenen, stark verzerrten Gitarrenriffs des Post Rock. Klangwände und Klanglandschaften, die uns auch bei Bands wie SÓLSTAFIR begegnen. Sich auftürmende Riffs, die in ruhigen Momenten in sich zusammenfallen und einem hintergründigen Sound oder sanft gezupften Arrangements Platz machen, nur im nächsten Moment wieder in surrendes Riffing, wahnhaftes Geschrei und Klangmonster auszubrechen, die kaum Platz zum Atmen lassen. Hier haben wir es mit lebendiger, intensiver und bisweilen erdrückender Musik zu tun, die aber voller Schönheit und Hingabe steckt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle