ATTIC - Attic
Mehr über Attic
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
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- On The Belfry
Mercyful Fate aus Gelsenkirchen. Völlig großartig.
Manchmal muss man gar nicht in die Ferne schauen, wenn es darum geht, tolle Newcomer aufzuspüren. In diesem Falle reicht ein Blick in den Pott – genauer gesagt nach Gelsenkirchen – um auf ATTIC zu stoßen. Die junge Band, die sich teilweise aus Mitgliedern von ERAZOR zusammensetzt, bietet auf ihrer ersten, fünf Songs und ein Intro umfassenden EP exzellenten Heavy Metal, der nicht nur aufgrund der Gesangsdarbietung von Meister Cagliostro sehr stark an frühe MERCYFUL FATE erinnert. Auch die musikalische Untermalung, das Artwork, Outfit und die Texte rufen den königlichen Diamanten und seine kongeniale Erstbesetzung ins Gedächtnis zurück. Sicherlich ein sehr feiner Vergleich, weiß man doch, wie großartig die beiden Frühwerke – "Melissa" und "Don't Break The Oath" - von den Skandinaviern klingen.
Betrachten wir die Musik der Jungspunde mal etwas genauer, kommt man natürlich zu dem Ergebnis, dass man noch einige Lichtjahre von Können der großen Vorbilder entfernt ist. Das ist aber gar nicht schlimm, denn damit sind sie in allerbester Gesellschaft. Denn mal ganz ehrlich: In welcher Band spielen heutzutage Gitarristen des Formates eine Michael Denner oder Hank Sherman? Aha. Genau. Wer jetzt mit dem Originalitätsmalus um die Ecke kommt, der soll mir sagen, dass er nicht mehr als fünf Bands in seiner Sammlung stehen hat, die nach IRON MAIDEN klingen. Und die guten MERCYFUL-FATE-Klone kann man an einer Hand abzählen. PORTRAIT und IN SOLITUDE würden mir aktuell einfallen. Und eben ist schon das wichtige Attribut gefallen: ATTIC sind gut, in dem, was sie da machen. Sogar sehr gut.
Meister Cagliostro hat eine beeindruckende Kopfstimme, vermag damit aber variabel umzugehen. Wenn man Liveclips trauen darf, kann er dies sogar auch reproduzieren. Die Melodieführung ist immer wieder leicht orientalisch angelegt und verleiht den rhythmisch interessant aufgebauten, zumeist etwas längeren Nummern, eine unwillkürliche Eingängigkeit. Das druckvolle Klangbild unterstützt die Spritzigkeit, so dass ich jedem Freund traditioneller und gleichzeitig anspruchsvoller Klänge nur empfehlen kann, sich dieses obendrein gut aufgemachte Silberteil zu besorgen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae