ATOMIC BITCHWAX, THE - TAB4
Mehr über Atomic Bitchwax, The
- Genre:
- Stoner Rock/Hardrock/Classic Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Tee Pee/Cargo
- Release:
- 04.09.2009
- Revival
- Super Computer
- Don't Do It
- Astronomy Domine
- Sometimes Wednesday
- Middle Man
- Daisy Chain
- Giant
- Run
- Wreck You
- Pawn Shop
Stilwechsel, dem zu folgen schwierig ist. Vertrauen wir den Musikern!
Letzte Woche rief ein bester Freund M. an und sagte mir, wie erschrocken er ist, wie misslungen die Neue von THE ATOMIC BITCHWAX doch ist. Wir hatten uns das letzte Mal vor vier Wochen gesehen, hatten uns das Teil zur Hälfte bei einer Festivalanreise gegeben und uns zu dem Anruf verabredet. Die Ganze haben wir -ausbremsend wie sie damals wirkte - in unserer Vorfreude nicht geschafft. Schaffen wollen. Jeder sollte das noch mal wirken lassen. … Jaja, "die kommt so nach dem dritten, vierten Durchgang… " Aber was ist passiert?
Nix. Immer noch Enttäuschung? Noch mal hören.
Streift 'Revival' noch an den Enden den Kauzigen-Mitschunkel-Rock für Jungintellektuelle, so fragt man sich beim Nachfolger 'Super Computer', was das eigentlich ist. Das Instrumental hört sich an wie in der Aufwärmgniddelphase aufgenommen - und schön beweisen, dass Mann miteinander kann, als Band und als Musiker. Ruhelos und hektisch hin und her wie eine Staubwollmaus.
Den QUEENS OF THE STONE AGE ist es ja vor allem zu verdanken, dass es verhaltenen Trockenstaub-Rock oder so etwas wie die Bar-Psychedelic gibt, denn das unmittelbare und gut zu verfolgende Liedchen kann in der Nähe jeder beliebigen Whiskey-Bar dargeboten werden. Ohne wirklich laut zu stören. 'Don't Do It' stört auch nicht – ist aber auch konzeptionell wie ein Mitsinger konzipiert. Kriegt einen Punkt.
Die drei derzeitigen Bitchwaxen, die jeweils in GODSPEED, MONSTER MAGNET und CORE ebenfalls zu Hause sind und waren, zeigen mit dem Cover 'Astronomy Domine' – na, von wem wohl! – wo die Zukunft wohl hingehen soll. Breiter, breitwandiger, huch-verrückter, experimenteller, eben Pink und Floyd. Hat man schon öliger gehört. Halber Punkt.
Das Mitklatschintro von 'Sometimes –Wednesday' bereitet Sorgen, ein Rettersong schliesst sich nicht an, eher wieder so ein Mitgröhler. Und das Klatschen geht nicht weg. Au Mann! Dagegen ist das Solo ein richtig gut eingebundenes. Zwei Punkte minus die Klatschpenetranz. Ein weiterer halber.
Mit dem Betreten der zweiten Hälfte von "TAB4" hört das aber nicht auf. Wir hören mal auf zu unken und behören uns die Instrumentierung. Die ist hier zum Beispiel professionell und dadurch verräterisch, fast ratlos lassen ATOMIC BITCHWAX einen hier nun stehen. Gute Musiker, feine Ideen, aber die Beiträge in Gesamtheit zünden nicht.
Da kann Freund M. anrufen, so oft er will.
'Daisy Chain' ist, streng genommen, der erste richtige Rocksong der Platte. Aber auch nichts Besonderes. Das erste Mal, dass der Doppelgesang so richtig vortritt. Dann fällt wieder alles in den alten Trott zurück. Das Stadion ist das Ziel, aha – zu 'Wreck You' schwenken tausende Dauerwellen ihre Nackenfransen und Wunderkerzen und rammen diese nach Erlöschung dem Vorderweib in die Speckhüfte.
Hinterdrein noch ein westernsalooniges 'Pawn Shop’' für die Traditionalisten und Freunde dieser liberal-aufgeräumten, sehr amerikanischen Gesamtplatte.
Bin aber Europäer. Liberal und gelangweilt.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben