ART OF FEAR - Powertrip (EP)
Mehr über Art Of Fear
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Powertrip
- Expand Hell
- Change
- The Beast
Ein trauriger, aber verständlicher Abgang.
Man muss gleich häufiger aus dem Begleitschreiben der neuen ART OF FEAR-EP zitieren, um das Drama des überraschenden Band-Splits besser nachvollziehen zu können - denn an dem Tag, an dem die aktuelle Platte den Markt stürmt, sind die österreichischen Power-Thrasher längst Geschichte!
Die Sache ist dabei einfach erzählt: Es ist der Frust einer Band, der deutlich mehr Aufmerksamkeit zugestanden hätte, als ihr schlussendlich zuteil wurde. Sechs CDs in Eigenregie, davon zuletzt auch einige richtig starke Veröffentlichungen, und dennoch kein Anklang bei zumindest einem Underground-Label - das kann der Insider genauso wenig verstehen wie der passionierte Fan. Hinzu kommen die privaten Storys: Große Distanzen zum Proberaum, dazu eine dreifache Vaterschaft und immer wieder die enttäuschte Hoffnung, die Band nicht dahinbringen zu können, wo man sie gerne sehen würde. Kurzum: Es ist verständlich, dass ART OF FEAR anno 2009 das zeitliche segnen. Aber es ist bedauerlich, wenn man um die Qualitäten der Truppe weiß!
Warum dieser Vorlauf? Tja, weil es auch für den schreibenden Rezensenten eine kleine Enttäuschung ist, hatte dieser die Östtereicher doch erst mit "Master Of Pain" und zuletzt "Facing Hell" richtig lieb gewonnen. Immerhin: es gibt ein Abschiedswerk, in das man zwar auch noch einmal Hoffnung gesetzt hatte, das aber dann doch nicht den gewünschten Deal brachte. Nun denn, Schluss mit der Melancholie, hin zur Würdigung der letzten vier Songs! Und diese haben es gerade gitarrentechnisch wirklich in sich. ART OF FEAR haben noch einmal richtig zugelegt und sich noch stärker an ihren Thrash-Wurzeln orientiert als auf den letzten Alben. Im Opener 'Powertrip' blitzen einige Bay-Area-Einflüsse auf, 'Expand Hell' und 'The Beast' hingegen können die TESTAMENT-Parallelen kaum mehr verleugnen. Gerade letztgenannter Track ist dabei aber auch ein Wagnis, da die Band hier auf einen Wechsel zwischen tiefen Shouts und hohen Vocals setzt, was gewöhnungsbedürftig klingt, aber dennoch sehr gut funktioniert. Das etwas in die Länge gezogene 'Change' wiederum will auch nach mehreren Durchläufen nicht zünden und bleibt die Schwachstelle des 4-Trackers.
Nichtsdestotrotz: Der Abschied ist würdig, das letzte Aufbegehren wahrgenommen. Und auch wenn es eigentlich tragisch ist, dass die Story einer talentierten Underground-Band so endet: Man wird es wohl irgendwie hinnehmen müssen. Alles Gute, Jungs!
Anspieltipps: Expand Hell, The Beast
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes