ARSENIC UNBIRTHDAY - Raves And Writing Desks
Mehr über Arsenic Unbirthday
- Genre:
- Dark / Post / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Epictronic
- Release:
- 30.03.2015
- My Enemy
- Unnecessary Pain
- Imperfect
- Another Sin To Hide
- Leaves Beneath
- Sparklet
Eine tolle EP für Freunde der großen Rock-Damen aus den Neunzigern.
Es ist unglaublich. Wenn es bislang ein charakteristisches Merkmal der musikalischen 2010er-Jahre gibt, dann dürfte es die exponentiell wachsende Anzahl an Bands mit Sängerin sein. Vom Thrash Metal bis zum Electro Pop, die singenden Damen preschen nach vorne und werden immer populärer. Jedenfalls ist mir dieses Phänomen früher nicht so sehr aufgefallen oder aber ich habe nicht so explizit danach gesucht. Wie dem auch sei, hier kommt eine neue hochinfektiöse Zauberstimme, die unbedingt gehört werden will.
ARESENIC UNBIRTHDAY (über die Bedeutung des Namens habe ich einige Minuten lang knobeln müssen, bis es "klönk" machte) bietet eine sehr coole Mischung vom Besten einiger populärer Mädels-Bands der 1990er/2000er (z.B. NO-DOUBT, CRANBERRIES, EVANESCENCE), gibt dem aber ein weniger auf Mainstream getrimmtes Klang- und Erscheinungsbild. Die Musik wirkt ein wenig düsterer und nachdenklicher, was sich auf dezente Gothic- und New-Wave- sowie Electronic-Einsprengsel zurückführen lässt. Das schöne Cover mit der ertrinkenden Ballerina unterstreicht den musikalischen Eindruck ziemlich gut.
All dies ist ein perfekter Rahmen für Marya Red Mallow, die auf dieser EP sechs Lieder intoniert, welche nach einiger Zeit allesamt zu bösen, bösen Ohrwürmern mutieren. Vor allem die Mitte mit 'Imperfect' und 'Another Sin To Hide' hat mich gerade voll erwischt. Das sind sehr intensive Songs, die eigentlich auch keinen STREAM OF PASSION-Fan kalt lassen dürften, auch wenn es bis auf ein paar verhaltene (Synthie-)Streicher hier und da kaum instrumentalen Bombast gibt. Das macht wenn dann alles die Stimme. Ja, die hat es in sich. Den ganzen Tag heute hat mich der Schluss-Track 'Sparklet' schon gefuchst, bis ich herausgefunden habe, dass er mich an einen ALANIS MORISETTE-Song (noch eine dieser Ninetees-Rockdamen) erinnert. Und da fällt mir ein, dass es nirgendwo eine Angabe gibt, was für Landsleute ARSENIC UNBIRTHDAY sind. Ich höre bei Marya einen leichten Italo-Akzent. Ein weiterer Charme-Pluspunkt. In der Form darf der nächste (hoffentlich dann Vollzeit-)Longplayer schon bald kommen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker