ARS MORIENDI - Sepelitur Alleluia
Mehr über Ars Moriendi
- Genre:
- Avantgarde Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Archaic Sound
- Release:
- 15.10.2016
- Sepeliture
- Ecce Homo
- A la Vermine
- Je vois de morts
- Fléau francais
Prinzipiell spannend, in der Umsetzung jedoch anstrengend!
Es war noch nie der konventionelle Weg, den ARS MORIENDI auf der nunmehr bereits 15-jährigen Mission gewählt hat. Doch die Franzosen sind nicht nur immer sehr gut zurechtgekommen, sondern konnten vor allem auf ihren letzten Alben ein paar deutliche Akzente jenseits des klassischen Black-Metal-Baukastens setzen. Mit "Sepelitur Alleluia" folgt nun aber wieder ein Release, der mit großer Wahrscheinlichkeit polarisierende Meinungen hervorrufen wird - schlicht und einfach weil die Andersartigkeit in den fünf neuen Stücken größtenteils erzwungen erscheint.
Komischerweise ist die Band heuer nämlich genau dann am stärksten, wenn sie den allgemeinen Black-Metal-Konsens bedient. Ein Track wie 'A La Vermine' beispielsweise mag zwar kein herausragend innovativer sein, doch die üblichen Trademarks werden hier sehr dynamisch angeboten, während die Band demonstriert, dass sie die traditionellen Lehren aus dem Effeff beherrscht. Wird es indes experimenteller, verliert sich ARS MORIENDI viel zu sehr in den Arrangements der teils überlangen Stücke. Saxophoneinsätze in 'Ecce Homo' zum Beispiel sind Geschmackssache, ebenso wie die ständigen Tempoverschiebungen in 'Fléau Francais', das zum Abschluss in knappen 20 Minuten alle Irrungen und Wirrungen durchlebt, die ARS MORIENDI auf ihrer aktuellen Reise integriert haben. Der Track ist schlichtweg zu lang, und die Einteilung in einzelne Sinnabschnitte erfolgt zu abgehackt, als dass man hier noch von einem tatsächlichen Fluss sprechen könnte.
Davon ganz abgesehen ist der Sound alles andere als prächtig; ein organischer Drummer scheint nicht zum Line-up zu zählen bzw. zumindest seine Anwesenheit im Studio zugunsten der Maschine abgesagt zu haben, was sich in vielen Passagen des Albums niederschlägt. Und auch das verwaschene Gitarreneinerlei ist alles andere als mitreißend, zumal einfach zu viele Details verschwimmen. Schade ist dies um die vielen interessanten Einfälle im Songwriting, die dem überambitionierten Treiben weichen und schließlich zur Nebensache degradiert werden müssen. Da hätte man viel mehr draus machen können - und genau das ist auch das allgemeine Fazit zu "Sepelitur Alleluia". Der Fokus ist ein ganzes Stück weit verloren gegangen, und darunter leidet eine eigentlich gar nicht so schlechte Platte ganz massiv!
Anspieltipp: A La Vermine
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes