ARKONA/NARGATHROND - "Jizn' Vo Slavu - Live... For The Glory" & "Inevitability"
Mehr über Arkona/Nargathrond
- Genre:
- Pagan Metal/Gothic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vic Records/Plastic Head
- Intro (Kolomiyka)
- Skvoz' Tuman Vekov (Through A Fog Of Centuries)
- Po Syroi Zemie (On The Crude Ground)
- Maslenitsa
- Chiornie Debri Voini (Black Abyss Of War)
- Tuman Jarom
- Gnev Vremen (Anger Of Times)
- Po Zverinym Tropam... (On Animal Paths)
- Rus (Russia)
- Vosstanie Roda (The Rod's Arise)
- Oi, To Ne Vécher (Oh, Not That Evening)
- Kolyada
- Solntsevorot (Solstice)
- Rus (Russia)
- Teni Nochi (Shadows Of The Night)
- Sily Vetra (Forces Of The Wind)
- Neizbezhnost' (Inevitability)
- Plenja Zabludshie Ogni (Capturing Lost Blazes)
- Volki (Wolves)
- Na Poroge (At A Threshold)
- Oblaka (Clouds)
- Kak byt' mne tdes'? (How Should I Be Here?)
- Rasterebit tvoj den' (Your Day Was Pulled To Peaces)
- Oblik Tvoj (Your Appearance)
Eigenwillige Kombination: Edelster Pagan Metal trifft hervorragenden Gothic Rock
Es gibt sie, die guten Seiten eines Booms. Gerade in Zeiten des extremen Overratings mittelklassiger und schlicht schlechter Bands im Pagan-Metal-Sektor, die gepusht werden, als gäbe es keinen Morgen mehr, ist es eine wahre Freude, dass auf der anderen Seite hochklassige Bands wie ARKONA ihren Weg aus den russischen Wäldern ins beschauliche Europa schaffen. Und wie das Leben manchmal so spielt, konnten sich die Russen um die charismatische Frontfrau Masha "Scream" Arhipova nicht nur in das Herz zahlreicher Pagan-Begeisterter spielen, sondern mittlerweile auch bei den Österreichern aus Eisenerz unter Vertrag gehen. Aus der Zeit vor der Zusammenarbeit mit Napalm Records, also ein Stück Vergangenheitsbewältigung – oder einfacher: Geldmacherei vom Label Vic Records – stammt die nun vorliegende Live-CD "For The Glory". Doch dass es sich nicht um reine Geldmacherei handelt, macht die Aufmachung des Packages ziemlich schnell klar.
Auf der einen Seite findet sich natürlich die erwähnte Live-CD, welche bei einem ARKONA-Auftritt in Moskau vom Oktober 2005 aufgenommen wurde, in der Doppel-CD mit drei Bonustracks vom 2002'er Demo "Russia", auf der anderen Seite aber – und jetzt aufgemerkt – findet sich das NARGATHROND-Output "Inevitability". Diese Band besteht zu dreivierteln aus ARKONA-Musikern und spielt eine Art russischen Gothic-Rock. Dabei reicht die musikalische Bandbreite von verhalten schönen Arrangements der Marke HEROES DEL SILENCIO bis hin zu härter geprägtem Metall-Rock mit gotischen Einflüssen, Marke DIMMU BORGIR mit deren Epik, dafür rockiger und auf halber Geschwindigkeit gespielt. Das, was das ganze so interessant macht, ist allerdings die schöne Stimme von Masha, die so ganz ohne "Screams" auskommt. Mal balladesk wie in 'Inevitability' mal schneller wie in 'Capturing Lost Blazes', mal groovend wie in 'Wolves', bespielen die Russen einen enormen, in sich aber schlüssigen Horizont. Wer die oben genannten Songs sieht, wird feststellen, dass diese hintereinander in der Tracklist zu finden sind. Und in der Tat: Der Spannungsbogen der Platte geht seinen Weg von rockigeren zu gotischeren Stücken, was die ganze Sache durchaus interessant gestaltet.
Doch nun zum ARKONA-Livegewitter: Durch die Tatsache bedingt, dass das Ganze aus dem Jahr 2005 stammt, fehlen die Songs von "Ot Serdtsa K Nebu" aus dem Jahr 2007 natürlich. Nichtsdestotrotz knallen uns die Songs der vorherigen Jahre in einer erstaunlich guten Qualität um die Ohren – sowohl was die Produktion, als auch das Spielerische angeht. Man kann sich förmlich vorstellen, wie die charismatische FrontFRAU – das muss man sich bei diesem Organ immer mal wieder vor Augen führen – das Publikum in der Hand hat und gekonnt charmant durch den Abend führt. ARKONA sind live einfach eine Macht, das spürt man bei dieser CD allemal.
Fazit: Interessante Kombination zweier musikalischer Welten, die da aufeinander treffen. Doch beide Scheiben untermauern den Anspruch, den ARKONA an die europäische Pagan-Gemeinde stellen: Totale Unterwerfung.
Anspieltipps: ARKONA: Neben den Live-Songs (natürlich) die drei Demosongs. NARGATHROND: At A Threshold, Inevitability, Wolves
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer