APPARITION (ESP) - Fear The Apparition
Mehr über Apparition (ESP)
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- FDA Records
- Release:
- 02.02.2024
- A Haunting Reflection
- The Black Witch
- Demonic Torment
- Mummified Sanctity
- Soldier Of Death
- Vanquished In Scorn
- Quest For Blood
- Apparition
Derber Elchtod von der iberischen Halbinsel.
Sieht man mal von den zahlreichen Knüppelorgien ab, die über das spanische Label Xtreem Music ihren Weg in die Regale finden, ist man derart derbe Noten, wie sie die Iberer von APPARITION auf ihrem Debütalbum verewigt haben, eigentlich nicht gewohnt. Das macht aber auch nix, schließlich sind Erwartungen und Qualitätssiegel immer noch zwei völlig unterschiedliche Baustellen, die man hier nicht durcheinanderbringen möchte.
"Fear The Apparition" klingt allerdings auch so, als seien die Urheber in den letzten jahren mehrfach durch den skandinavischen Underground gepflügt und haben dort noch einmal genauer nach der Erfolgsrezeptur von Acts wie ENTOMBED, GRAVE und UNLEASHED geforscht. Doch mehr noch als das: auch das verderbte Material der mittleren OBITUARY-Phase und etwas temporeicher agierende Acts wie MALEVOLENT CREATION haben sicherlich ihren Einfluss auf die Truppe aus Saragossa gehabt und ihren Beitrag dazu geleistet, dass der räudige Mix aus klassischem Elchtod und den ungestümen Auswüchsen der Florida-Szene genau so klingt, wie er am Ende klingt.
APPARITION bemüht zwar keine überraschenden Ansätze und nistet sich brav in den vertrauten Strukturen des Old-School-Todesbleis ein, gibt in der Performance aber eine hervorragende Figur ab und kann sich mit dem teilweise recht Break-affinen Material auch schnell in Szene setzen. Sind es anfangs noch ein paar echte Brecher nach klassischer ENTOMBED-Manier ('A Haunting Reflection', 'The Black Witch'), gehen die Spanier im weiteren Verlauf immer mal wieder geschickt in die Offensive. Sie zollen mit einigen Gedächtnisriffs in 'Soldier Of Death' auch SLAYER Tribut, finden in der abschließenden Bandhymne und dem dezent vertrackten 'Quest For Blood' aber auch etwas anspruchsvollere Methoden der extremen Unterhaltung - und auch diese sitzen wie der bekannte Arsch auf den Eimer und verzücken ebenfalls in Sachen Attitüde.
Eingebettet wird das Ganze in eine authentisch-dreckige Produktion, deren skandinavischer Touch zwar erstmal unpassend wirkt, dem Material aber letztlich den restlichen Pfeffer verpasst. "Fear The Apparition" ist ein unterhaltsamer, derber Old-School-Knaller, den man als Elchtod-Liebhaber ebenso antesten muss, wie als Freund der amerikanischen Ballerszene der frühen 90er.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes