AORATOS - Gods Without Name
Mehr über Aoratos
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Debemur Morti
- Release:
- 22.03.2019
- Parallax I
- Holy Mother Of Terror
- Thresher
- The Watcher On The Threshold
- Prayer Of Abjection
- Dread Spirit Of The Place
- Parallax II
Black-Metal-Standards auf Level 2.0 gebracht!
Auf der einen Seite ist "Gods Without Name" kein wirklich auffälliges Album; das neue Projekt von AKHLYS-Begründer Naas Alcameth bemüht vordergründig finsteren, meist melodischen Black Metal, legt viel Wert auf das atmosphärische Setting und dürfte Freunden der etwas leichter zugänglichen Extremkost sofort gefallen. Umgekehrt muss man aber immer wieder feststellen, dass der Bandleader einige interessante Akzente setzt, die zunächst noch relativ gut versteckt werden, im weiteren Verlauf der Platte dann aber immer deutlicher in den Fokus geraten und sich vor allem dann zeigen, wenn aus einer radikalen Bewegung plötzlich ein heroischer Part entspringt und AORATOS den Überraschungseffekt auf der eigenen Seite hat.
Nochmal: Die Arrangements sind im weitesten Sinne Standards, die düsteren atmosphärischen Einsprengsel hat man ähnlich auch schon an anderer Stelle vernommen, und das (zugegeben starke) Gekreische ist auch nicht so markant, dass man von einem tatsächlichen Wiedererkennungswert sprechen kann. Aber in der Summe der zahlreichen Elemente entwickelt sich "Gods Without Name" zu einer extrem spannenden, düsteren Reise durch die Abgründe des schwarzen Metals, bei der die vielen Gegensätze gleichzeitig als qualitätssicherndes Merkmal auftreten und zuletzt auch den abwechslungsreichen Charakter der Scheibe dokumntieren.
Nach ersten Zweifeln, ob "Gods Without Name" tatsächlich eine besondere Veröffentlichung sein könnte, ist man ab einem gewissen Moment zum Umdenken gefordert. Viele kleine Puzzlestücke greifen hier wunderbar ineinander, die Performance ist makellos, und stimmungstechnisch muss man erst einmal dieses Niveau erreichen. Auch wenn hier viele Black-Metal-Basics verarbeitet werden, hat AORATOS am Ende ein richtig starkes Album erschaffen. Diese Erkenntnis kommt vielleicht nicht direkt, aber sie kommt mit absoluter Gewissheit!
Anspieltipps: Gods Without Name, Thresher, Dread Spirit Of The Place
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes