ANDALUSIA ROSE - First Stone
Mehr über Andalusia Rose
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb Bandcamp
- Release:
- 20.05.2015
- Faith
- First Stone
- The Tide Abides
- Destroyer
- Let It Shine
- The Rose
Vintage Rock mit starker Sängerin
Mit ihrer aktuellen EP "First Stone" legen die Amerikaner ANDALUSIA ROSE anno 2015 ihr zweites Lebenzeichen vor. Bereits 2013 hatte das Trio um Frontfrau und Sängerin Wendy Lee Gadzuk mit ihrem selbstbetitelten Debüt-Album auf sich aufmerksam gemacht. Genau wie das Debüt der Rocker aus San Francisco, legt auch die aktuelle Platte das Augenmerk auf eine interessante Mischung aus feinstem 70s Hardrock und amerikanischem Südstaatenrock. Mit diesem Sound sollten die Band also eigentlich genau den Zahn der Zeit treffen, schließlich erobert aktuell, angeführt von den BLUES PILLS, in ganz Europa eine Welle von Retro-Rockern die Charts. Um bei dieser Vielzahl von Bands aufzufallen, bedarf es schon eines gehörigen Maßes an musikalischer Qualität.
Dass sich die drei Amerikaner in diesem Punkt allerdings keine Gedanken machen müssen, beweist bereits der Titelsong "First Stone". Insbesondere Wendy Lee Gadzuk kann hier mit ihrem Slide-Gitarrenspiel und ihrer starken Rockstimme von den ersten Noten an überzeugen. Veredelt wird der Track von einer tollen Hookline, welche sich bereits beim ersten Druchlauf im Gehörgang festsetzt. Das folgende "Coming Home" ist etwas unauffälliger und driftet in den Strophen fast ein bisschen zu sehr in Country-Gefilde ab, nur um im Refrain wieder die Kurve zu einem waschechten Rock-Song zu bekommen. Alles in allem ein guter Song, der gegen den Opener jedoch nicht ankommt. Diesen kleinen Ausrutscher weiß das Trio allerdings spätestens mit dem fünften Song "Destroyer" wieder zu korrigieren. Nach einem eher ruhigen, instrumentalen Beginn steigert sich das über sechs Minuten lange Epos bis zum grandiosen Refrain. Der Song markiert den absoluten Höhepunkt der Scheibe und muss sich auch vor den Genre-Größen nicht verstecken. Anschließend verlieren die drei Musiker allerdings ein wenig den Faden. "Let It Shine" kommt etwas zu bieder daher, bevor das reichlich verunglückte Bette-Midler-Cover "The Rose" die EP unrühmlich beschließt. Der Song ist leider ein Beispiel dafür, wie man ein Cover nicht umsetzen sollte. Zwar geben sich die Amerikaner Mühe dem Track eine eigene Note zu verleihen, dabei geht aber jeglicher Charme des Originals verloren.
Positiv ist definitv noch die Produktion von "First Stone" zu erwähnen. Einen so organischen Sound wünscht man sich im heutigen Zeitalter der digitalen Produktionen wieder häufiger. Bei diesen warmen und dynamischen Klängen könnte man fast glauben, die Platte wäre analog in den Siebzigern aufgenommen worden.
Insgesamt ist "First Stone" ein gutes Album geworden. Insbesondere der Sound und die erste Hälfte der EP können vollends überzeugen. Dazu kommt ein sehr schön gestaltetes Artwork, das die Veröffentlichung abrundet. Einziger wirklicher Ausfall ist das "The Rose"-Cover, welches sich gegenüber dem übrigen Material aber verschmerzen lässt. Fans der aktuellen Retro-Welle und Freunde des amerikanischen Südstaatenrocks sollten bei ANDALUSIA ROSE definitv mal ein Ohr risikieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs