ALVERG - Elde
Mehr über Alverg
- Genre:
- Norwegian Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 21.04.2009
- Alverg
- Gudsforlatt
- Livets Skygger
- En Pike Pa Seng Av Hvitt Linne
- Syvfold
- La Meg Fryse
- Smerte
- Svarthammeren
- Towards The Kingdom Of Alverg
Die Norweger Alverg liefern ein gelungenes Black Meta-Werk, dem Standard ihres Landes entsprechend.
Das Wort "Alverg" setzt sich zusammen aus den beiden Wörtern "Al" und "Verg". Verg ist die Bezeichnung für eine Person, die etwas beschützt oder auf etwas Acht gibt. Al ist der Teil eines Waldes, in dem Bäume in kalter Umgebung unter Schatten aufwachsen. Der Name spiegelt die Naturverbundenheit der beiden Bandmitglieder Lóge und Heolstor wider. Und auch ihrem Erstling "Elde" hört man diese Liebe zur Natur an. Passend dazu zeigt das Cover ein Schwarz-Weiß-Foto von Zweigen. Der Fotograph stand wahrscheinlich unter den Bäumen und hat dann nach oben fotografiert. Unten in der Mitte befindet sich das Bandlogo, darunter steht der Albumtitel.
Der erste, nach der Band benannte Song 'Alverg' beginnt mit leisem Piano-Spiel. Kurz darauf setzen schnelle Gitarren und im Hintergrund leises Kreischen ein. Die Gitarren bleiben im Vordergrund und spielen wie zur Hypnose immer dasselbe Riff. Der bedrohliche Gesang von Lóge klingt, als wäre er weiter entfernt. In der zweiten Hälfte der Songs wechseln die Gitarren auf Tritonus. Es folgt ein Break bei dem das Schlagzeug kräftig knüppelt. 'Gudsforlatt' startet mit einem interessanten Riff. Der Gesang ist nun tiefer, aber immer noch fern. Im schnelleren Part wirkt der Song jedoch sehr unaufgeräumt, die Drums passen nicht ganz zu den anderen Instrumenten. Trotzdem glänzt das Stück mit klirrendem Gitarrenspiel unter häufiger Verwendung des Tritonus. Gegen Ende hat die Klampfe jedoch minimale Timingprobleme.
Auch 'Livets Skygger' legt sofort richtig los. Der Sänger fungiert hier als Geschichtenerzähler. Leider sind die Riffs wenig abwechslungsreich. Einer der schwächeren Songs von "Elde". Der Nachfolger 'En Pike Pa Seng Av Hvitt Linne' ist um Längen besser. Die Blastbeats der ersten Takte werden mit Einsatz des Gesangs rausgenommen. Das Drumming ist abwechslungsreich und stampft unter den hypnotisierenden Gitarren. Auch Flöten kommen zum Einsatz und schweben über dem Klangteppich aus Gitarre und Schlagzeug. Später übernehmen die Riffs wieder das Ruder und lenken den Song nach siebeneinhalb Minuten zum Ende.
'Syvfold' fängt mit einem langsamen Marsch an. Die Gitarren spielen tief. Schon früh entstehen aufladende Reibungspunkte im Riffing. Der Gesang bleibt weiterhin im Hintergrund. Auch der Rhythmus ist ansprechend. Gegen Ende entsteht sogar ein kleines Gitarrensolo. Das folgende 'La Meg Fryse' startet mit einem fast rockigen Riff. Das Schlagzeug überschlägt sich. Das rockige Flair zieht sich durch den gesamten Song. 'Smerte' beginnt ähnlich straight. Die Gitarren wüten im Vordergrund und hinten knüppelt das Schlagzeug. Wieder entstehen Reibungspunkte. Später wird das Stück langsamer und ein Klavier spielt langsame Akkorde. Direkt darauf folgen wieder schnelle Gitarren und schneller Gesang.
Das sich überschlagende Schlagzeug setzt sich auch in 'Svarthammeren' fort. Die Gitarren hypnotisieren wieder, mal in tiefer Tonlage, dann wieder höher. Sanfte Klänge im Mittelteil, unterstützt von Moll-Klängen schaffen eine bizarre Atmosphäre: Einerseits sind die Klänge sehr warm, die Gitarrentöne verzerren die behagliche Stimmung jedoch zur Beklemmung. Es folgt wieder Hypnose durch die Gitarrenriffs.
Den Abschluss macht der englische Titel 'Towards The Kingdom Of Alverg'. Sänger Lóge spricht die Lyrics. Das Klavier bleibt dieses Mal dauerpräsent und übertönt die Gitarre. In diesem langsamen Song kommt sogar klarer Gesang vor. Die schreddernden Gitarren, verbunden mit dem rumpelnden Schlagzeug sind sehr gut gelungen und stehen im Gegensatz zum langsamen Klavierspiel, das sich ständig wiederholt. Nach neuneinhalb Minuten klingt "Elde" mit einem Moll-Akkord aus.
Das Album ist ein typisches Norwegian Black Metal-Werk. Die Stimme bleibt die ganze Zeit über im Hintergrund, die Songs klingen sehr roh und unbearbeitet. Für Anhänger dieser Stilrichtung ist "Elde" durchaus zu empfehlen. Andere Hörer werden sich vermutlich an der mäßigen Produktion stören. Zu den herausragenden Stücken gehören vor allem 'Gudsforlatt', 'Svarthammeren' und 'Towards The Kingdom Of Alverg'. Bis auf 'Livets Skygger' leisten sich ALVERG keine Schwächen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper