ALL THAT REMAINS - Overcome
Mehr über All That Remains
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Prosthetic Records/Soulfood
- Release:
- 26.09.2008
- Before The Damned
- Two Weeks
- Undone
- Forever In Your Hands
- Chiron
- Days Without
- A Song For The Hopeless
- Do Not Obey
- Relinquish
- Overcome
- Believe In Nothing (NEVERMORE-Cover)
Topseller in den USA und zwei starke Alben im Rücken - was können ALL THAT REMAINS auf ihrem vierten Rundling?
Wo die Jungs von ALL THAT REMAINS in unseren Landen noch ein eher unbekannteres Dasein fristen, gehört man in den heimischen USA zu den Topsellern. Vor allem durch die Veröffentlichung ihres letzten regulären, tollen Studioalbums "The Fall Of Ideals" von vor zwei Jahren und die damit verbundene Kollaboration mit dem populären Horrorfilm "Saw 3", konnte man einiges an Boden gutmachen. "Never touch a running system" heißt es in der EDV, doch so nicht bei dem Fünfgespann aus Massachusetts. KILLSWITCH ENGAGE-Gitarrist Adam Dutkiewicz wurde nach drei Alben als Produzent abgesäbelt und dafür Jason Suecof angeheuert, seines Zeichens schon für CHIMAIRA, TRIVIUM, DEVILDRIVER und GOD FORBID tätig gewesen. Öfter mal was neues probieren.
Doch so bahnbrechend neu klingt das alles gar nicht. Sicherlich zeigen sich ALL THAT REMAINS auch technisch wieder von einer brillierenden Seite. Philip Labonte kann immer noch wie'n Löwe brüllen, Oli Herbert (toller Name!), Mike Martin und Jeanne Sagan feuern ein Donnerwetter - inklusive geiler Solo-Einlagen - ab und Jason Costa verprügelt weiterhin herrlich sein Drumkit. Keine Frage. Aber irgendwas fehlt. Und zwar diese grandiosen Ohrwürmer Marke 'Not Alone', 'Whispers (I Hear You)', 'The Air That I Breathe' oder eben 'This Calling'. Und: Labonte kann zwar noch shouten, aber das singen ist ihm wohl abhanden gekommen. Den Ton trifft er noch, kein Ding, nur klingt das oft so dünn wie abgestandenes Wasser. Und am Ende hat man die unruhige Erkenntnis, dass nichts außer 'Do Not Obey' und dem Titeltrack, die wahrhaftig starke Nummern sind, so richtig im geneigten Ohr kleben bleibt. Auch die durchaus nette Huldigung an NEVERMORE mit dem Cover 'Believe In Nothing' bleibt eher schmalbrüstig. Die ganze Effekthascherei in den Refrains hilft dem Keine-Luft-Phil auch nicht mehr weiter. Schade zu sehen, wie ein krasser, eigenständiger Ableger des Metalcores, welche meinetwegen auch der kleine Bruder von KILLSWITCH ENGAGE sind, jetzt in den Mittelmaß gestürzt sind. Sicherlich kein schlechter Rundling, aber von einem musikalischen Giganten weit entfernt. So übermannt uns das Quintett wirklich – mit Durchschnittsnummern und zwei bis drei Ausnahmen. Holt Adam zurück!
Anspieltipps: Do Not Obey, Overcome, Two Weeks
- Redakteur:
- Daniel Schmidt