AGONY - Call The Rain
Mehr über Agony
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- IFA Records
- From Dusk Till Dawn
- Doom Theatre
- 4 U
- Winter Flower
- Dream Way
- In Nomine...
- Last Wish
- Call The Rain
- Skyline From Silence (Bonus Track)
Aua! Die Tschechen AGONY legen mit "Call The Rain" ein Stück Metal for, das ich als Rezensent gar nicht so gern auf meinem Tisch habe. Warum nicht? Nun, ich verreiße nicht gerne! Das werde ich auch hier nicht tun, obwohl es AGONY wohl teilweise verdient haben. Was haben wir? Eine Sängerin, einen Growler und die typische Power-Metal-Instrumentierung. Was haben wir nicht? Interessante Musik!
Mensch Meier, ist das bieder! Der Opener 'From Dusk Till Dawn' plätschert derart monoton und nichts sagend aus der Anlage, dass ich mal vorsichtshalber den Schrubber hole und die Grütze schnell aufwische, bevor noch ein schlimmer Schaden entsteht. Der Mix und das Mastering sind ebenfalls absolut unausgegoren und können aber auch rein gar nichts aus der Mucke rausholen, obwohl die Produktion eigentlich schon Druck hat. Das lahmarschige Axtgedresche im weiteren Verlauf pendelt ständig zwischen Us Power, Doom , Death und Gothic Metal, aber immer mit einer Extraportion Kitsch und songwriterischem Unvermögen.
'4 U' klingt in der Strophe, als hätte man im Kindesalter zu viel "Persecution Mania" von SODOM gehört. Im nächsten Moment trällert Schmallbrust Petra wieder Säuselverse, die einem Heerscharen an Schauern über den Pelz jagen. Die Instrumentierung ist ebenfalls nur mit dem Wort 'lau' zu beschreiben.
Ich kann Bands nicht verstehen, die sich in den Proberaum stellen, die große Klassikermetalkiste räubern und eigene Songs aus unzähligen, beliebig zusammengeklauten Metalriffs zusammenschustern, die inklusive rotem Faden alles vermissen lassen, was einen guten Song ausmacht. Ich kann Zitate oder Direktplagiate en masse entdecken und frage mich ernsthaft, ob das alles sein kann? Ich finde des weiteren auf dem kompletten Longplayer keine einzige Nummer, die mich nur ansatzweise fesseln kann oder auch nur im geringsten Spannung erzeugt.
Im Verlauf wird die Monotonie immer unerträglicher und die Band tut sich keinen Gefallen damit, immer auf den selben Akkorden rumzuwichsen. Im Endeffekt kann man die Tracklist nämlich einfach umstellen. Einen Unterschied würde ich nicht erkennen.
Uiuiui, nachsitzen ist angesagt! Soundtechnisch passt die Sache ja halbwegs. Dahingehend kann man sich beim nächsten Versuch schon mal auf ein gutes Ergebnis verlassen. Leider bedürfen die Langatmigkeit und die Lahmarschigkeit der Kompositionen einiges an Lernbereitschaft und Entwicklungsspielraum, sonst bin ich sicherlich beim diesem nächsten Versuch ebenso wenig wohlgesonnen.
Anspieltipps: Höchstens 'In Nomine...', wegen der Schweineorgel!
- Redakteur:
- Alex Straka