AEGONIA - The Forgotten Song
Mehr über Aegonia
- Genre:
- Gothic / Doom / Fantasy Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigen / Metal Message
- Release:
- 09.04.2019
- In The Lands Of Aegonia
- Rain Of Tears
- With The Mists She Came
- Restless Mind
- Dreams Come To Me
- Battles Lost And Won
- The Offer
- The Stolen Song
- Gone
- The Severe Mountain
- A Bitter Fate
- The Ruins Of Aegonia
- The Maid And The Mountain
Schöne Geigen, sonst viel Leerlauf.
"Ästheten mit einer Faszination für Folklore und deren authentische Umsetzung". So steht es geschrieben, im Informationsblatt zu AEGONIA, einer Band aus dem Süden Bulgariens. Klingt das interessant? Im Grunde ja, aber neben ein paar Stärken gibt es auch diverse Schwächen, die AEGONIAs Debüt "The Forgotten Song" wohl kaum zu einem Dauerbrenner in meinem CD-Schacht werden lassen.
Auf der Habenseite sind eine stimmungsvolle Produktion und naturnah aufgenommene Instrumente, insbesondere die Violine von Sängerin Elitsa Stoyanova sorgt für wohlige Momente. Naturverbundenheit wird bei AEGONIA groß geschrieben, und so hört man jede Menge Grillenzirpen und Windesrauschen zur Untermalung von gezupfter Akustikgitarre. Jetzt will ich aber keine falsche Fährte legen, denn AEGONIA ist durchaus eine Metal-Band, die auch Elemente aus Doom und Gothic in die Kompositionen einfließen lässt. Und so kommen wir auch langsam zum Haken. Ich bin zwar kein Experte in bulgarischer Folklore, aber aus AEGONIAs Feder wirkt sie - zumindest teilweise - doch recht bieder. Und wenn Elitsas Vocals dann durch stimmlose Flüster-Growls kontrastiert werden, muss ich an die eine oder andere Mittneunziger-Peinlichkeit von Bands wie CREMATORY oder THEATRE OF TRAGEDY denken. Wobei die Frauenstimme jetzt auch nicht den Wiedererkennungswert einer Liv Kristine hat. Darüberhinaus sind die verzerrten Gitarren leise und drucklos, ergo überzeugen mich die Metal-Parts bei AEGONIA in ihrer Gesamtheit gar nicht. Stimmungsvoll und schön zu hören sind allerdings die ruhigeren und epischeren Passagen, nur: alles zieht sich so ewig hin! Die CD geht über 65 Minuten, erzählt eine Fantasy-Story, die aber durch das Elitsas Englisch mit Ostblock-Akzent und Lyrics auf dem poetischen Niveau eines Grundschülers ('The Stolen Song'...) sehr plakativ und naiv wirkt. Warum singst Du nicht in deiner Muttersprache, liebe Elitsa?
Das klingt jetzt alles etwas härter als es vielleicht ist, denn "The Forgotten Song" enthält wie gesagt auch ein paar wunderschöne Passagen, vor allem wenn man Violine mag. Es wird halt ab 30 Minuten graduell langweiliger.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Thomas Becker