ADICTS, THE - Life Goes On
Mehr über Adicts, The
- Genre:
- Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- People Like You Records/ EMI
- Release:
- 24.08.2009
- Spank Me Baby
- I Love You But Don't Come Near Me
- Reaky Deaky Boys & Girls
- I'm Not Scared Of You
- Over There
- The Whole Worlds Gone Mad
- Gangster
- We Ain't Got A Say
- Full Circle
- Mr. Dice Man
- Tune In, Turn On, Drop Out.
- Mr. Hard
- Life Goes On
- Bonus: Hidden Track
Urgesteinchen des Britischen Punks ziehen alle Register.
Verlässlichen Quellen zufolge hat sich der Zusammenschluss hier bereits 1979 ergeben. Ganz genau ist es aber die Band AFTERBIRTH & THE PINZ gewesen, die sich 1975 gegründet hatte. Auch mir als Kaum-Punk-Kenner war und ist der Name THE ADICTS ein Begriff. Deswegen großes Wundern, dass die "wieder endlich schon noch mal" Musik zusammen fabrizieren. Das ist sofort auch als Opapunk identifizierbar, es schunkelt sich da ein gemütliches Plättchen ein, "Lalalalalala-Schalalalala!" wurmelt es sich in die Muschel. Später dann mal 'Reaky Deaky Boys…Reaky Deaky Girls' – in einem aufzählreimenden Hoch und Runter, was für eine Partyband und gegen eine wirklich gänzlich ernsthafte Betrachtung spricht. Außerdem haben die einen Frontclown namens Monkey, der sich ähnlich dem Grimassenmonster The Joker auf der Bühne herumtreiben wird. Den größten kommerziellen Erfolg kann die dann eben ab 1979 als THE ADICTS firmierende Feierliga dann verzeichnen, als der Song 'Viva La Revolution' in Tony Hawks Spiel "Underground" verwendet wird. Vorher waren bereits einige Chartsplatzierungen in den britischen Indielisten verzeichnet worden. Vor allem in den 1980er Jahren ist das kein Wunder, da der Wave und New Wave nie so ganz dem Urwuchspunk englischer Prägung die Berechtigung entzogen hatte. Also, so lief das also.
Der unter der britischen Arbeiterkinderschaft sehr populäre Stanley Kubrick-Film "Clockwork Orange" wurde bald auch stilistisch prägend. So findet sich auch heute noch diese heute dreißigjährige Band in weißen Klamotten und mit schwarzen "Black Bowler Hats" auf der Bühne ein. Populär ist die Band auch deshalb vor allem in der Skinhead-Szene gewesen – inwiefern das auch politisch als Statement zu verstehen ist, das kann gern mal weiter recherchiert werden.
Musikalisch zumindest hat die immer noch Originalbesetzung ein sprichwörtlich erwachsenes Album eingeklampft. Neben mitsingbaren Mitschwingern so um die Dreiminutengrenze findet sich auch Experimentelles – zum Beispiel 'Gangster' oder 'Mr. Hard' nehmen sich mehr Zeit und sind zu gehörigen Ohrwürmerchen geraten. Dass das alte Gebälk so richtig krachen kann, beweist der alte Haufen vor allem im Hit des Albums mit 'Full Circle'. Hier trifft die Erfahrung der vielen langen Jahre auf die Erfrischung durch einen geschüttelten Zweiminüter.
Das Titelstück ganz zum Schluss vereint die wichtigen Erkennungsmerkmale der ganzen saftigen Epoche in sich. Inklusive ein weiterer Lalalalalala-Refrain, der unter Garantie auf den Gigs mit Inbrunst und immer und immer wieder heruntergerollert wird. Die gehörig anheimelnde Pubatmosphäre zu loben, vergessen wird das nicht, mit einem gehörig britischen Akzent über die Untermusik zu nuscheln, vergessen wird's auch nicht, mit einem nicht weiter erwähnenswerten Versteckten ganz hinten trudelt das überraschende Lebenszeichen der ADICTS aus. Clown on.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben