ADEMA - Adema
Mehr über Adema
- Genre:
- NeoMetal
- Label:
- Arista
- Release:
- 04.03.2002
- Everyone
- Blow It Away
- Giving In
- Freaking Out
- The Way You Like It
- Close Friends
- Do What You Want To Do
- Skin
- Pain Inside
- Speculum
- Drowning
- Trust
Dass das Meer der NeoMetalBands immer wieder mehr oder weniger brauch- oder hörbare Bands ans Ufer spült, ist ja bekanntlich nix Neues mehr. Dass durch Vetternwirtschaft Publicity gemacht wird eigentlich auch nicht. Das besondere an ADEMA ist der Vetter, mit dem man Publicity gemacht hat: Niemand anders als NeoMetal-Ikone Jonathan Davis (KORN) dient hier als Zugpferd für die Band seines Halbbruders Mark Chavez. Die Erkenntnis über diese Verwandtschaft öffnet einem die Augen, verfolgt einen aber beim Hören wie ein Schreckgespenst. Unwissentlich fängt man an, Parallelen in Sound und Gesang zwischen KORN und ADEMA zu ziehen, was sich auch nicht ganz vermeiden lässt. Mark Chavez’ Gesang kommt dem Gesang von Davis ziemlich nahe, lässt sich trotzdem nicht vergleichen, weil Davis auch seine Qualitäten im Rumgeschrei nie vernachlässigte.
Der Sound von ADEMA ist ziemlich sinnig strukturiert, hier hat alles seinen Stammplatz, keine Ohrenwischerei mit Effekten oder überladenem Soundgetöse, diese Platte ist Herzblut!
Der Gesang Chavez’ ist melodisch und emotionsgeladen, klarere Stimmen findet man selten in dem Genre, was ein großer Vorteil ist. Die Einfachheit des Sounds wird zu seiner größten Stärke, ADEMA zeigen, wie man durch simple Improvisation, altbackene Gitarrenriffs und stabile Perkussion trotzdem ein interessantes Album auf die Beine stellen kann, ohne dabei auf erzwungene Innovationen im Sound zu setzen.
Das ganze Album brilliert vor allem in den melodischen Passagen, sie vermitteln die Texte um einiges besser als es Geschrei könnte. Auch der Sound bietet eine grandiose Grundlage, die Tempiwechsel tun dem Gefühl des Albums keinen Abbruch, steigern eher die Flexibilität von Marks' Stimmbändern und zeigen, dass hier eine Band am Werk ist, die das Potential von LINKIN PARK besitzt - mit Sicherheit dasselbe Talent und den emotionsmäßigen Background der frühen KORN. Dieses System, welches ADEMA so genial in Szene setzen, zieht sich durch die ganze Platte, Melodie kooperiert mit Emotion, Geschwindigkeit mit facettenreichem Gesang.
Fazit: Leute, die LINKIN PARK lieben und auf aggressive Texte à la KORN stehen, kommen an ADEMA nicht vorbei, der kleine Bruder wird mit seiner Band die Vetternwirtschaft bald hinter sich lassen können und ADEMA zu einem eigenen Namen in der Szene machen.
Prädikat: Sehr Wertvoll!
Anspieltipps: Pain Inside, Speculum, Giving In
- Redakteur:
- Michael Kulueke