ACROMONIA - From Hell's Heights ... Into Heaven's Abyss
Mehr über Acromonia
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 03.06.2016
- Harbingers
- Beyond The Brink Of Dreams
- Glutton
- From Hell's Heights
- Into Heaven's Abyss
- Slayer
- A Heart's Decay
- Borderline
- Riffraff
- Soul Shroud
- Freedom Inc.
- Dance Of The Eternal
Feines Debüt der Melo-Death-Newcomer aus Heilbronn.
Die 2009 in Heilbronn gegründeten Melo-Deather ACROMONIA sind in unserer Redaktion keine Unbekannten mehr, immerhin konnten die Jungs meinen Kollegen Björn Backes bereits vor vier Jahren mit ihrer Debüt-EP "Human Downfall" weitestgehend mit ihrem melodischen Todesstahl überzeugen. Gleichzeitig kritisierte er allerdings auch das damals noch recht standardisierte Songmaterial und die recht offensichtlichen Anleihen bei den Vorreitern der Szene. Da stellt sich natürlich die Frage, ob das Quintett diese Kritikpunkte in den vergangenen Jahren ausmerzen konnte und auf dem hier vorliegenden Langspieler "From Hell's Hights ... Into Heaven's Abyss" nun einen eigenständigen Bandsound präsentiert.
Zu Beginn macht es auf jeden Fall den Anschein, als sei den Jungs dieser Schritt gelungen, denn bereits der Opener 'Harbingers' überzeugt nicht nur mit toller Melodieführung und einigen feinen Keyboard-Passagen, sondern wartet zusätzlich auch mit einer ganz ungewöhnlich und erfrischenden Songsstruktur auf. Das folgende Doppelpack bestehend aus 'Beyond The Brink Of Dreams' und 'Glutton' relativiert diese Aussage allerdings schnell wieder, denn spätestens hier übernehmen die klassischen Göteborg-Trademarks das Zepter. Melodisches Up-Tempo-Riffing, dezente Keyboards und dazu prägnante Hooklines, die im Ohr bleiben, besser machen das auch Szene-Größen wie DARK TRANQUILLITY oder INSOMNIUM nicht, nur hat der eingefleischte Melo-Death-Anhänger diese Kombination eben in den letzten Jahren auch schon zigfach zu hören bekommen.
Trotz der fehlenden Eigenständigkeit haben die Heilbronner mit ihrem unglaublich guten Gespür für eingängige Hooklines allerdings einen Trumpf im Ärmel, der sie von vielen Vertretern der hoffnungslos überlaufenen Szene wohltuend abhebt. Ganz besonders das Titelsong-Duo 'From Hell's Heights' und 'Into Heaven's Abyss' demonstriert dies eindruckvoll, wobei gerade der zuletzt genannte Track mit seinen fast schon symphonischen Keyboards zu einem echten Höhepunkt avanciert. Besser macht es das Quintett nur noch beim düster groovenden 'Soul Shroud', das ähnlich wie der Opener mit einer recht überraschenden Struktur aufwartet und zusätzlich mit einem bombastischen Refrain auftrumpft. Abseits dieser Highlights gibt es allerdings auch einige nette Melo-Death-Standards zu hören, die zwar allesamt solide umgesetzt sind, denen aber eben auch der letzte Kick fehlt, um sich dauerhaft im Langzeitgedächtnis des Hörers einzubrennen.
Die eingangs gestellte Frage lässt sich somit nur in Teilen positiv beantworten. Auf der einen Seite haben die Heilbronner für "From Hell's Hights ... Into Heaven's Abyss" qualitativ noch einmal eine gute Schippe draufgelegt und zaubern sogar einige echte Highlights aus dem Ärmel, einen wirklich eigenständigen Sound konnten die Fünf mit dem Album allerdings noch nicht etablieren. In Zukunft sollten die Jungs vielleicht noch mehr auf experimentelle Ideen wie in 'Harbingers' oder 'Soul Shroud' setzen, denn gerade hier spielen sie ihr volles Potential aus und schaffen es gleichzeitig, sich vom festgefahrenen Sound der Melo-Death-Szenen ein Stück weit zu lösen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs