ABERRATOR - Beckoning Tribulation
Mehr über Aberrator
- Genre:
- Death Metal / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 11.10.2024
- Plague Monarch Ascendant
- Flagellation Crusade
- Doomed Quintessence
- Beckoning Tribulation
- Spiritual Attrition
- Emissary Of Suffering
- ...Of The Crucibile
Der Quell der Bösartigkeit mit seinen kleinen Störfeuern.
Womöglich würde "Beckoning Tribulation" eine Menge Begeisterung auslösen, würden sich die Urheber in manchen Parts ein bisschen mehr zurückhalten und einfach nur das fiese, doomige Riffing auskosten. Denn wenn es darum geht, Death Metal ins seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und in einer schleppenden Messe so zu zelebrieren, dass die pure Bösartigkeit so zum Vorschein kommt wie auf dem neuen Album von ABERRATOR, dann ist das hier schon ganz große Kunst. Leider jedoch stehen die Vocals in den sieben neuen Songs der neuseeländischen Combo sehr stark im Vordergrund und bewegen sich ein bisschen gegen den Rhythmus des Instrumentariums, quasi so als würden ein paar Growls zu einer Art Storytelling aufrufen, ohne dabei den eigentlichen Groove der Songs mitzunehmen. Das ist anfangs zwar noch nicht sonderlich störend, entwickelt sich aber schließlich zu einem immer größer werdenden Kritikpunkt, der letztlich auch das Hörvergnügen maßgeblich eindämmt. Das wäre womöglich zu vermeiden gewesen.
Denn die extrem tief gestimmten Gitarren, der wummernde Bass und vor allem die Drums sind immens ausdrucksstark geraten und befinden sich auf "Beckoning Tribulation" in einem fabelhaften Zusammenspiel. Außerdem ist dieser nihilistische Beiklang der einzelnen Songs der verdorbenen Atmosphäre äußerst zuträglich und verstärkt die boshafte Stimmung, die sich als roter Faden durch die Songs zieht, auch wenn es wie in 'Spiritual Attrition' mal etwas schneller zur Sache geht. Doch über alldem stehen eben die tiefen Growls, die grundsätzlich sehr professionell klingen, den Rhythmus der Songs aber nicht immer passend aufnehmen und somit auch manches Störfeuer entzünden, das den Fluss der Kompositionen leicht beschädigt - oder zumindest stark genug, dass man irgendwie nie so recht mit den sieben Nummern ins Reine kommt.
Dabei hätte "Beckoning Tribulation" tatsächlich zu einem Manifest im Grenzbereich von Doom und Todesblei werden können, wäre man hier noch ein Stückchen fokussierter vorgegangen. Zwar geht nicht immer alles gegen den Strich, bisweilen arbeiten die einzelnen Komponenten aber ausreichend gegeneinander, dass man sich in der ersten Euphorie schnell wieder zurückhalten muss. ABERRATOR scheint zu Erlesenem fähig, muss aber noch einmal nacharbeiten. Sollte man indes künftig einen besseren Gleichklang hinbekommen, ist von diesen Herren sicherlich noch eine Menge zu erwarten!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes