ABBINORMAL - Italia's Gore Talent
Mehr über Abbinormal
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ad Noctem Records
- Release:
- 05.12.2025
- Inverted Karma
- Third Man Syndrome
- Violencia
- Boomer
- The Invisible Overpopulation
- Hippopotamus
- Acid/Disease
- Web Scum
- Less Than Zero
- Goat Save The Dirt
- Stop!
- Rotting Blues
- The Lonely Funeral
Seltsamer Albumtitel, grandioses Geprügel.
Ein Albumtitel wie "Italia's Gore Talent" ist nun nicht zwingend das beste Bewerbungsschreiben, um mich von den Qualitäten einer immer noch recht frischen Band zu überzeugen. Schließlich verbergen sich hinter solchen Wortkonstellationen zumeist eher halbgare Releases, deren vermeintlich selbstbewusste, expressionistische Haltung in der Regel schnell versiedet.
Umso schöner ist daher, dass die Jungs aus der Lombardei mich hier deutlich Lügen strafen und mit ihrem dritten Silberling eine mächtige Todesbleiladung ins Angebot stellen, die einen direkt zwischen die Knochen trifft. Die 13 neuen Stücke sind zwar zumeist im Grindcore beheimatet, müssen aber nicht zwingend die Fast-Forward-Marschrichtung zur permanenten Selbstbefriedigung wählen, sondern zaubern auch so manchen dreckigen Groove aus dem Ärmel, während ferner im Hintergrund viele spannende Dinge passieren. Da gibt es auch schon mal ein paar melodische Leads nebst einigen brachialen, gelegentlich martialischen Riffgewittern. An den Kesseln wird ohnehin beispiellos gehämmert, und das Frontgebrüll gehört zur Sahnestufe im extremen Metal und qualifiziert ABBINORMAL definitiv für deutlich größere Aufgaben. Und ja, zugegeben: Das kommt ziemlich überraschend!
Doch der halbstündige Abriss ist schlicht und ergreifend sehr effizient, dazu verdammt abwechslungsreich und außerdem auch von einer verdammt starken Produktion eingerahmt worden, die einem richtig geilen Banger schließlich die Krone aufsetzt. "Italia's Gore Talent" mag zwar mit einem äußerst (mit Verlaub) dämlichen Titel daherkommen, ist musikalisch aber ununterbrochen astrein. Auf einen Schlag verwandelt sich ein absoluter No Name hier zu einem der meistversprechenden Death-Metal-Combos im gesamten südeuropäischen Raum und erschafft, zwischen der kantigen, manchmal technischen Brutalität des US-Death-Metals und der räudigen Attitüde des Elchtods, einen der coolsten Brachialbastarde der letzten Monate. Dringend empfehlenswert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes


